Mehr als 4000 Quadratmeter Fläche, 28 Zimmer, sieben Super-Suiten und sicherlich einer der spektakulärsten Ausblicke der Insel: Das neue Luxushotel Son Bunyola, das die Virgin-Limited-Gruppe des britischen Unternehmers und Milliardärs Richard Branson derzeit bauen lässt, und das keinen geringeren Anspruch hat als „eines der luxuriösesten Hotels des Mittelmeerraums zu sein”, wird eine Herberge der Superlative. Die Inselpresse konnte sich bei einer Baustellenbesichtigung auf dem Gelände bei Banyalbufar am Donnerstag vergangener Woche davon ein Bild machen.
Das Edelhotel auf dem 330 Hektar großen Areal an einem Hang unterhalb der Ma-10 nahe Port d’es Canonge soll bis zum kommenden Sommer fertiggestellt sein, erklärt der designierte Hoteldirektor Vincent Padioleau. Das Haus, das derzeit noch eine eingerüstete Großbaustelle ist, wird über einen Rezeptionsbereich, mehrere Entspannungsräume, eine Bar, einen großen Swimming Pool und zwei Restaurants verfügen, eines davon wird allerdings Hotelgästen vorbehalten sein. „Die Rezeption wird aber eher ein Service-Punkt für den Kunden sein, der Check-in erfolgt bei uns auf der Terrasse, damit der Gast direkt in den Genuss des herrlichen Ausblicks kommt”, so der Franzose, der schon vor 20 Jahren Direktor von „La Residència” in Deià war (damals ebenfalls Virgin-Gruppe) und die vergangenen Jahre in Marokko verbrachte.
Die Pläne zur Restaurierung des Gutshauses aus dem 18. Jahrhundert, dessen Ursprünge aber bis ins Mittelalter zurückreichen, stammen aus der Hand des mallorquinischen Architekten Guillermo Reynés (Büro Gras). 60 bis 70 Arbeiter schuften jeden Tag im Akkord und verwenden, wann immer möglich, Materialien von der Insel, egal ob bei den Fliesen oder den Decken aus Holzbalken und Marès-Stein. Dabei werden zahlreiche Relikte aus der Zeit der alten Finca Son Bunyola in den Hotelbau integriert: ein Altar, ein Kapellenraum und mehrere Brunnen. Sogar zwei Talayots, typische dickwandige Turmbauten aus der Epoche der Talayot-Kultur, lassen die Arbeiter wieder freilegen.
Das Hotel wird einen direkten Zugang zum Meer haben. „Allerdings planen wir keinen Strand”, versichert der Direktor. „Vielmehr ist es unser Anliegen, das Gelände zu schützen und so zu belassen, wie es ist. Die Gäste können spazieren gehen, wandern, Natur erfahren und natürlich die Felsküste genießen.” Kein Wunder also, dass Son Bunyola auch über einen eigenen Weinberg mit Malvasia-Trauben und einen Kräutergarten verfügen wird. Direkt neben dem Haupthaus befindet sich die antike „Tafona”, eine alte Ölmühle, die ebenfalls aufwendig hergerichtet und anschließend zu besichtigen sein wird.
Branson hatte das Gelände bereits vor sieben Jahren erworben und im März vergangenen Jahres die Lizenz zum Bau des Hotels erhalten. Ein Jahr zuvor waren ein Großteil der Landschaft sowie das Dach der Finca und Teile des mittelalterlichen Turmbaus jedoch von einer Windhose zerstört worden. „Das hat uns im Zeitplan leider stark zurückgeworfen”, erklärt Padioleau, der aber dennoch sicher ist: „Im Sommer 2023 wird hier Eröffnung gefeiert.” Bis dahin soll noch ein Name für jedes der Zimmer gefunden werden. Und das ist gar nicht so einfach. Denn auf dem jahrhundertealten Finca-Gelände finden sich unzählige Namen, wie der Schriftsteller Tomás Vivot in seinem Buch „Son Bunyola – un mar de noms” („Son Bunyola – ein Meer an Namen”) beschreibt.
Neben dem Hotel befinden sich auch drei Luxusvillen, die bereits heute vermietet werden und ähnliche Traumblicke bieten: Sa Punta de s’Aguila, Sa Terra Rotja und Son Balagueret. In Terra Rotja fand auch der Pressempfang statt. 13.000 Euro pro Woche kostet die Vier-Zimmer-Villa, wer einen Privatkoch wünscht, muss 30.000 Euro zahlen. Über die künftigen Preise im nahegelegenen Hotel hingegen bewahrt man bei Virgin noch Stillschweigen. „Un secreto”, ein Geheimnis, meinte Direktor Padolieau dazu.
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