Im Immobiliensektor wurden seit 2015 pro Jahr gut vier Milliarden Euro umgesetzt, davon mehr als 40 Prozent von internationalen Käufern und Investoren, schreibt der Immobilienunternehmer und Abini-Mitbegründer Lutz Minkner in seinem wöchentlichen Newsletter von Minkner & Partner.
Zu den wichtigsten Punkten dieses Katalogs zählen:
Beschleunigung des Lizensierungsverfahrens für die Erteilung von Baugenehmigungen: Die derzeit chronische Verzögerung belaste den Sektor und verhindere Investitionen. Die aktuelle Wartezeit von ein bis zwei Jahren sei wirtschaftlich nicht tragbar.
Reduzierung der Grunderwerbsteuer, der Mehrwertsteuer und der Stempelsteuer bei Immobilienkäufen: Mehr als 80 Prozent der Bewohner der Balearen leben den Angaben zufolge in Wohnungseigentum. Jungen Familien sei es kaum noch möglich, Immobilieneigentum anzuschaffen, da die Erwerbsnebenkosten bei bis zu 15 Prozent lägen. Schon in der vergangenen Wirtschaftskrise habe sich gezeigt, dass die damalige Reduzierung der Mehrwertsteuer auf vier Prozent dem Verkauf von Neubauten einen großen Schub verliehen hätte.
Abschaffung der Vermögensteuer: Fast alle europäischen Staaten haben dem Newsletter zufolge die Vermögensteuer abgeschafft. Spanien und insbesondere die Balearen haben hingegen "extrem hohe" Vermögensteuern – in der Spitze 2,5 Prozent des Vermögens jährlich, auf den Balearen sogar 3,45 Prozent. Diese Steuer sei tatsächlich eine "politische, populistische Reichensteuer", die dem Balearen-Haushalt jährlich jedoch lediglich 21 Millionen Euro zuführe, also angeblich nicht viel mehr als die Erhebungskosten. Die Vermögensteuer verhindere unterdessen den Zuzug von Investoren und deren Investitionen.
Harmonisierung und Flexibilisierung der städtebaulichen Vorschriften und Angebot neuer Wohnmodelle (verstärkter sozialer und öffentlich-geförderter Wohnungsbau): Diese Maßnahmen, so der Verband, solle es jungen Familien ermöglichen, auf den Balearen ein bezahlbares Zuhause zu finden.
Weiter setzt sich Abini dafür ein, die Regulierung des Maklerwesens auf den Balearen nach dem Vorbild Kataloniens voranzutreiben, um in diesem Sektor hohe Professionalität und Qualität zu sichern. In der ostspanischen Festlandsregionen gelte ein Register für Immobilienmakler. Eintragen dürften sich einzig Unternehmer mit entsprechender Ausbildung. Sie müssten zudem nachweisen, keine Schulden bei den Steuerbehörden und der Sozialversicherung zu haben. Zudem haben sie eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung vorzulegen.
2 Kommentare
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Das war vor der Krise auch schon der Fall! Die unsinnig aufgeblasene Börokratie muss dringend abgebaut werden! Jeder Mist kostet eine Extragebühr!
Die Makler dürfen zuerst ihre Bilanzen wertberichtigen und danach zumachen, ihre Koffer packen und das Weite suchen. Das ist zumindest mal ein positiver Nebenaspekt der "Coronakrise".