Das Symbolfoto zeigt eine Immobilie, wie sie im ländlichen Raum auf Mallorca für Ferienvermietungen gefragt sind. | M. Nadal / Ultima Hora

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Die Gemeinde Muro im Inselnorden von Mallorca bittet die Immobilienbesitzer von Ferienhäusern mit Steigerungen von bis zu 800 Prozent zur Kasse. Die Verband der Eigentümer für touristische Vermietungen zeigt sich empört und schließt eine Verwaltungsklage nicht aus. Die Gebühr sei illegal, weil sie höher sei als die tatsächlichen anfallenden Kosten für die Gemeinde.

Betrug die jährliche Müllgebühr für ein Ferienhaus mit bis zu sechs Schlafplätzen im Gemeindegebiet von Muro bisher 97 Euro, so sind es nun 402 Euro. Bei Häusern mit maximal zwölf Schlafplätzen sind es sogar 804 Euro, statt der bisherigen 97 Euro.

Die Steigerung wird vom Rathaus damit begründet, dass die Hauseigentümer künftig dieselbe Abfallgebühr pro Schlafplatz zu bezahlen haben wie ein Hotelier an der Playa de Muro. Das seien 67 Euro pro Gästebett.

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Der Eigentümerverband will in so einem Fall zumindest dieselben Dienstleistungen für sich beanspruchen können, wie sie die Hotelbetreiber von der Gemeinde erhalten. So werden in den Hotels die Abfälle direkt an den Übernachtungsbetrieben abgeholt. Die Urlauber in den Ferienhäusern und/oder die Eigentümer auf dem Land müssen hingegen ihren Müll zu Entsorgungspunkten in der Umgebung befördern.

Das Rathaus verteidigte die neue Maßnahme. Für das neue Jahr seien keine Änderungen mehr möglich. Allerdings soll für 2019 eine neue Konzession vergeben werden. Zu diesem Zweck sei eine Studie geplant, die die genauen Entsorgungskosten für die Gemeinde je nach Zone ermitteln soll, also für den Kernort, das ländliche Gebiet, die Siedlung Capellans am Meer sowie für den touristischen Hotelbereich.

In Muro sind rund 1000 Schlafplätze in Ferienhäusern registriert, die sich auf den Kernort und das ländliche Umland verteilen.