Der zentrale Platz im Pueblo Español. | Patricia Lozano

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Im vergangenen August hatten die Eigentümer des Pueblo Español in Palma – jenem architektonischen Ensemble von nachgebildeten Kirchen, Palästen und weiteren historischen Gebäuden aus ganz Spanien – ihre Pläne bekannt gegeben, das "Spanische Dorf" in eine Wohnanlage umwandeln zu wollen. Nach einer Stellungnahme des Rathauses von Palma kann sich das Projekt möglicherweise tatsächlich verwirklichen lassen. Um diese Frage endgültig zu klären, seien aber vorab eine Reihe von technischen und administrativen Machbarkeitsstudien notwendig, berichtete die spanische Tageszeitung Ultima Hora am Mittwoch.

So sei eine mögliche Umwidmung des Geländes in den künftigen Flächennutzungsplan der Stadt (PGOU) zu integrieren, der derzeit überarbeitet wird und in etwa eineinhalb Jahren verabschiedet werden soll. Im derzeitigen Plan ist das "Spanische Dorf" als unternehmerisches Freizeit-Gelände registriert. Ursprünglich hatten im Pueblo Español, das vor über 50 Jahren errichtet worden war, Kunsthandwerkerbetriebe Waren produziert und an die Besucher verkauft. 

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Die Eigentümergesellschaft des "Spanischen Dorfes", das ist das Immobilien-Unternehmen Kühn & Partner, will in den Gebäuden 40 bis 50 Wohnhäuser und Apartments integrieren und verkaufen. Die Nachbildung der Alhambra-Gärten könnte darüber hinaus zum Gemeinschaftspool für die Bewohner werden.

Die Anwohnervereine in dem Stadtviertel Son Cotoneret stehen dem Vorhaben nicht von vornherein ablehnend gegenüber, verlangen aber Garantien. Sie wollen nicht, dass durch die Umwidmung ein verdeckter Hotelbetrieb oder eine Anlange für touristische Vermietung entstehen könnte, schreibt Ultima Hora.

In der Vergangenheit hatte es wiederholt Überlegungen gegeben, im Pueblo Español einen Amüsierbetrieb mit Lokalen und Diskotheken zu etablieren. Gegen ein solches Vorhaben hatte sich der Anwohnerverein stets vehement gewehrt. Er befürchtete Lärmbelästigung und Parkplatzprobleme. In den vergangenen Jahren lockte der Weihnachtsmarkt bis zu 25.000 Besucher in das knapp 7000 Quadratmeter große Dorf.