Vor allem in den Küstenstädten auf Mallorca finden die Saisonarbeiter kaum noch Wohnungen zu erschwinglichen Mietpreisen. | Foto: Gabriel Alomar

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Das boomende Geschäft mit privaten Ferienvermietungen auf Mallorca zeigt nun seine Schattenseiten: Für Saisonarbeiter, die über den Sommer nach Mallorca kommen, aber auch für Residenten, wird es immer schwieriger, Wohnungen zu finden.

Am gefragtesten sind Palmas Zentrum und die Küstenregionen der Insel. Jeden Sommer kommen tausende von Arbeitern - meist aus dem Gastro- und Tourismusbereich - hierher und mieten sich für einige Monate in Unterkünften ein, vorzugsweise zu günstigen Preisen. In diesem Jahr ist das kaum möglich. Viele Mieten sind aufgrund der erhöhten Nachfrage von Touristen so sehr gestiegen, dass sie für die Saisonarbeiter nicht erschwinglich sind.

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Pendeln ist für manche der Arbeiter eine Alternative, denn nicht in allen Gemeinden Mallorcas sind die Mietpreise horrend. "Viele Angestellte entscheiden sich nun dazu, eine Wohnung in Inca zu mieten und kommen mit ihrem Auto auf die Insel", so die Vizepräsidentin des Verbands der Eigenheimbesitzer, Natalia Bueno, im Gespräch mit der spanischen Tageszeitung Ultima Hora.

Auch aus den Rathäusern der Küstenstädte regt sich bereits Unmut, mehrere "ernsthafte Beschwerden" seien bereits beim balearischen Tourismusministerium eingegangen. In einem Gespräch mit Vertretern der betroffenen Gemeinden und Tourismusminister Biel Barceló in Pollença am vergangenen Samstag legten die Rathäuser die Schwierigkeiten dar, Saisonarbeiter zu finden. 

Eine konkrete Lösung des Problems wird für diese Saison wohl zu spät kommen. Erst in den kommenden sechs Monaten ist mit einem Gesetzesentwurf der Balearen-Regierung zur klareren Regelung der touristischen Ferienvermietung zu rechnen. Bisher ist die Gesetzeslage unübersichtlich, Gesetzeslücken ermöglichen unter bestimmten Umständen die eigentlich untersagte Vermietung von normalen Wohnungen an Touristen. (somo)