Lebenstraum Mallorca: Wie eine Schweizer Kosmetikerin als Fotografin erfolgreich auf die Insel ausgewandert ist
Angie Britta Kirchhofer ließ sich vor drei Jahren alleine an der Ostküste nieder. In MM erzählt sie, warum dieser Neustart für sie das Beste war. Und warum die Insel die perfekte Kulisse für ihre Arbeiten ist
Als selbstständige Fotografin ist Kirchhofer auf der ganzen Insel für Shootings unterwegs. | Hot Shot Mallorca
Ihre Liebesbeziehung zu Mallorca begann schon vor über 20 Jahren. Mehrmals im Jahr kam die Schweizerin aus der Nähe von Luzern auf die Insel, um ihren Urlaub und ihre freien Tage an der Ostküste zu verbringen. Mindestens genauso lange spukte in ihrem Kopf die Idee herum, als Residentin auf der Insel zu leben. „Aber als alleinerziehende Mutter hast du keine Flausen im Kopf”, erzählt Angie Britta Kirchhofer. Doch dann kam die Corona-Pademie – für die heute 54-Jährige ein Befreiungsschlag.
30 Jahre lang hatte sie als Kosmetikerin gearbeitet und sich alleine um ihren Sohn gekümmert. „Mein Leben war sehr strukturiert und organisiert.” Aber als die Pandemie anfing, konnte sie von einem Tag auf den anderen nicht mehr arbeiten; ihr Sohn war kurz zuvor ausgezogen, dann starb ihr Hund. „Alles, was in meinem Leben bindend und verpflichtend war, was mich getragen hat, ist einfach weggefallen”, erinnert sie sich zurück.
Diesem Tiefpunkt konnte sie dennoch etwas Positives abgewinnen: „Es gab einen Punkt, an dem ich so frei war wie nie zuvor.” So nahmen ihre Pläne, nach Mallorca auszuwandern, immer mehr Form an. „Mallorca war immer mein Lebens traum. Und ich dachte mir: Wenn ich das jetzt nicht mache, wann dann? Ich kann doch auch auf Mallorca neustarten!” In nur zwei Monaten verkaufte die Schweizerin überwiegend ihr Hab und Gut. „Da merkt man erst einmal, was man alles nicht braucht. Das war so befreiend”, sagt sie heute. Nur wenige persönliche Gegenstände packte sie in ihr Auto, dann ging es mit der Fähre in ihr neues Zuhause nach Cala Bona.
Das ist mittlerweile knapp drei Jahre her. „Ich habe nicht eine Sekunde bereut, dass ich hier bin. Ich lebe auf Mallorca einfach entspannter”, freut sich Angie Britta Kirchhofer. „Ich habe die Zeit meines Lebens.” Auch beruflich hat die Schweizerin noch einmal einen neuen Weg eingeschlagen. Denn neben ihrer Tätigkeit als Kosmetikerin hatte sie ihr Herz schon lange an die Fotografie verloren. 23 Jahre lang betrieb sie in der Schweiz schon ein Studio, damals „einfach eher als Hobby und Nebenerwerb”. Dass sie durch ihre zahlreichen Reisen schon Kontakte zu anderen deutschsprachigen Residenten und Dauer-Urlaubern geknüpft hatte, half ihr auf dem neuen Berufsweg.
In Facebook-Gruppen teilte sie regelmäßig ihre Landschaftsfotografien, so machte sie ihre Arbeit immer bekannter. Den Durchbruch hatte Kirchhofer aber im Oktober 2022: Nachdem ihre Bilder der Hochzeit von „Goodbye Deutschland”-Auswanderin Jenny „Delüx” in der gleichnamigen VOX-Serie ausgestrahlt wurden, kann sie gut von ihrer Selbstständigkeit leben. Seitdem nimmt sie Aufträge aus der Immobilien- oder Yachtbranche sowie von Gastronomiebetrieben an. Paare und Familien begleitet sie auf Events und Hochzeiten oder macht Outdoor-Shootings an den schönen Stränden und Buchten der Insel.
Mit viel Fingerspitzengefühl versucht Kirchhofer dabei, die Seele der Menschen zu zeigen, die sie fotografiert. Dass man die Emotionen auf den Bildern sieht, davon ist sie felsenfest überzeugt. „So werden die Bilder schöner”, sagt die Residentin. „Ich mache das nicht nur des Geldes wegen.” Oft bekomme sie sehr positives Feedback von ihren Kunden. „Wenn sie mir hinterher schreiben: ‚Ich habe geweint, als ich die Bilder gesehen habe’ – dann ist auch das mein Lohn.”
Wenn Kirchhofer erzählt, wie schön und besonders Mallorca als Fotomotiv ist, kommt die 54-Jährige regelrecht ins Schwärmen. Ihre Augen strahlen, während sie aufzählt: das faszinierende Licht, das türkise Meer, die rot-braune Erde, die silber-grünen Olivenbäume. „Die mediterranen Farben auf Mallorca sind einfach der Wahnsinn.” Da sich die Auftragslage bei Angie Britta Kirchhofer in den Wintermonaten entspannt, hat sie aktuell viel mehr Zeit als in der Hauptsaison. Ihre Freizeit nutzt sie, um die Insel neu zu erkunden. „Jeden Tag bin ich unterwegs, um neue Fotografie-Hotspots zu finden. Und es gibt immer was zu entdecken!”
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