Mia Weber mit ihren beiden Hunden am Pool in Valldemossa. | Uwe Erensmann/@uepress

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Hoch oben in einem malerischen Landhaus bei Valldemossa, umgeben von unberührter Natur, haben Sängerin Mia Weber, die im wahren Leben Annett Kötting heißt, und ihr Ehemann Peter ein kleines Paradies geschaffen. In diesem idyllischen Rückzugsort empfängt die Schlager-Queen MM zum Interview. Ihre Reise von der ostdeutschen Provinz bis hin zur erfolgreichen Künstlerin ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie Träume Wirklichkeit werden können ...

Mia Weber, 1971 in der DDR geboren, wuchs bis zu ihrem 18. Lebensjahr in Erfurt auf. „Am Abend des Mauerfalls bin ich nach West-Berlin gegangen und geblieben”, erzählt sie. Diese Entscheidung markierte den Beginn eines neuen Lebensabschnitts – eine Reise, die sie von der Enge der DDR hinaus in die weite Welt führte und schließlich zur Musik zurückbrachte, die sie schon als Kind fasziniert hatte.

Mia in ihrer Küche in Valldemossa.

Die Liebe zum Singen war immer ein Teil von Mias Leben, auch wenn sie nicht sofort eine Karriere in der Musik anstrebte.„Meine Oma war sehr musikalisch, sie hat vor allem in der Kirche gesungen”, erinnert sich Mia. „Als kleines Mädchen habe ich immer mitgesungen und war sehr aufnahmefähig, was Musik anging. Der Schulchor war später eine weitere wichtige Station für mich.” Doch die Musik in der DDR war stark von bestimmten Genres geprägt und Mia spürte, dass sie ihre eigene Stimme finden musste. „Mit 15 wollte ich nicht mehr Schubert singen”, erklärt sie lachend. Stattdessen begeisterten sie die Lieder von Juliane Werding: „Ihre Texte und ihre Musik haben mich tief berührt. Sie hat etwas in mir zum Klingen gebracht.”

Trotz ihrer Liebe zur Musik schlug Mia zunächst einen pragmatischen Weg ein. Nach der Schule absolvierte sie eine Ausbildung zur Bankkauffrau. „Ich wollte erst mal etwas Solides machen, weil mir die Musik damals nicht als Berufsmöglichkeit erschien”, sagt sie. Doch nach einigen Jahren im Job zog es sie weiter.

1999 ging Mia Weber nach Dortmund, holte ihr Abitur nach und begann ein Studium, das sie später mit einer dualen Ausbildung kombinierte. Im „Pott” lernte sie auch ihren heutigen Ehemann Peter kennen – eine Begegnung, die ihr Leben veränderte. „Dort habe ich mich immer wohl gefühlt”, sagt Mia heute. „Es war der Ort, an dem ich zu mir selbst gefunden habe.”

Mia Weber am Strand in El Molinar.

Beruflich folgte Mia einem unkonventionellen Weg: Sie wurde Personalleiterin in der Veltins-Arena auf Schalke, einer der bekanntesten Fußballarenen Deutschlands. „Ich habe den Job zehn Jahre lang gemacht”, erzählt sie. „Aber bis heute kenne ich keinen Fußballer beim Namen”, fügt sie mit einem Schmunzeln hinzu. Obwohl sie beruflich erfolgreich war, spürte Mia Weber irgendwann, dass sie nicht mehr weitermachen konnte. Der Stress und das Streben nach Anerkennung zermürbten sie. „Ich wollte immer ‚Everybody’s Darling’ sein, aber das funktioniert nicht. Irgendwann kam der Punkt, an dem ich merkte: Es geht so nicht weiter.“

Der entscheidende Wendepunkt kam schließlich mit einem Burn-out. „Es war einfach zu viel, ich war völlig ausgelaugt”, erzählt die Sängerin. Um Abstand zu gewinnen, zog sie mit Peter nach Sylt. „Nach der Reha wollte ich eigentlich zurück zu Schalke, aber mir wurde geraten, erst einmal auf mich selbst zu achten.” Sie entschied sich, ihrem Herzen zu folgen, und gründete ihre eigene Fitnessmarke „Syltfit”. „Ich wollte etwas mit Sport machen, das war schon immer ein Teil von mir”, erklärt sie. Mit 40 Jahren startete Mia eine steile Karriere im Fitnessbereich. Doch wie so oft im Leben kam ein unerwarteter Rückschlag: Die Corona-Pandemie zerstörte ihren Erfolg!

„Aber ich wollte immer singen”, sagt Mia, und so kehrte sie zur Musik zurück. Wie gut, dass ihr Song „Wo bist Du?”, den sie bereits mit 15 Jahren komponiert hatte, schon 2015 zu ihrem ersten großen Erfolg geworden war. Ihre Konzerte auf Sylt, etwa in der „Kurmuschel”, hatten sie schon zu einer festen Größe in der Szene werden lassen.

Der Name „Mia Weber” hat für die Sängerin übrigens eine besondere Bedeutung. „Mia ist die Abkürzung für die Vornamen meiner Mama Margot, meiner Oma Ilse und mich”, erklärt sie. „Und Weber ist einfach mein Geburtsname.”

Mia Weber – im wahren Leben Annett Kötting – mit ihrem Mann Peter.

2019 – nach dem Umzug nach Mallorca – veröffentlichte Mia Weber dann ihr offizielles Debütalbum „Immer in Bewegung”, das zusammen mit dem Produzenten Stephan Piez entstand. Zwei Jahre später folgte ihr zweites Album „Herz mit IQ”. Auch ihre aktuelle Single „Herz-Emoji” aus dem Jahr 2024 feiert Erfolge. „Meine Lieder sind ehrlich und spiegeln meine Persönlichkeit wider”, sagt Mia. „Ich möchte die Menschen mit meiner Musik berühren und ihnen etwas mitgeben.”

Abschließend konstatiert Mia: „Ich wollte einfach immer singen!”, und heute tut sie genau das. Vielleicht ist es exakt diese Authentizität, die ihr Publikum begeistert. Wenn Mia Weber heute von der Bühne geht, weiß sie eines sicher: Sie lebt ihren Traum. Und was könnte schöner sein als das?