Albert Hauf i Valls ist Philologe und Historiker, sein Vater Deutscher. Hauf gilt als Kenner der katalanischen Literatur des Mittelalters. | Archiv

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Seit dem vergangenen Wochenende hat der beliebte Urlaubsort Sóller auf Mallorca einen neuen Ehrenbürger. Albert Hauf i Valls ist zum „berühmten Sohn” des Ortes gekürt worden, so die wörtliche Übersetzung aus dem Spanischen. In einer außerordentlichen Plenarsitzung und unter der Anwesenheit von zahlreichen Gästen, Bürgern und Politikern wurde die Entscheidung einstimmig angenommen.

Der 1938 in Sóller geborene Hauf wuchs als Sohn einer alleinerziehenden mallorquinischen Mutter auf. Sein deutscher Vater war lange in Kriegsgefangenschaft. In seiner Dankesrede verteidigte Hauf die katalanische Sprache und Kultur, „die jetzt in Gefahr sind”, und ermutigte junge Menschen, „ihrer Berufung zu folgen, was auch immer das sein mag”. Zudem war seine Rede ein emotionaler Rückblick auf seine Kindheit in Sóller, mit einer besonderen Würdigung seiner Mutter, die ihn trotz der damaligen familiären Schwierigkeiten „immer ermutigte, weiterzustudieren.”

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Mit der Ernennung zum Ehrenbürger wird Hauf für seine Verdienste, die er sich in seiner langen wissenschaftlichen, akademischen und beruflichen Laufbahn erworben hat, gewürdigt. Unter anderem studierte er an der Universität Cardiff (Wales), war Professor an den Universitäten von Valencia und Barcelona, wo er auch promovierte. Der Solleric gilt als Kenner auf dem Gebiet der katalanischen und provenzalischen Literatur des Mittelalters. Mehr als 200 Forschungsarbeiten über mittelalterliche Literatur stammen aus seiner Feder.

Zudem ist in der Plenarsitzung die Umbenennung eines Platzes in Sóller beschlossen worden. Zu seinen Ehren wird die Plaça dels Estiradors in seinem Heimatort in „Plaça dels Estiradors Albert Hauf” umbenannt.

Auch zu dem auf Mallorca immer wieder tobenden Sprachstreit um die Gewichtung von Spanisch und Katalanisch äußerte sich der Experte. Im Interview mit der MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora” sagte er: „Das Wichtigste an einer Sprache ist, dass sie gesprochen wird, nicht ihr Name.” (L. García)