Die Schweizer Tierschützerin Farah de Tomi auf ihrer Finca mit einigen ihrer Hunde. | Gabriel Wolenik

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"Ich habe mich gefunden”, sagt Farah de Tomi einen Tag vor ihrem 55. Geburtstag. MM traf die meinungsfreudige Schweizerin in ihrer Finca bei Cala d’Or. Auf dem Gelände befinden sich Bereiche für Hunde, Katzen, Pferde, Esel, Enten und mehr. 190 seien es zurzeit, sagt de Tomi, insgesamt 16 Arten. Als einen „Kleinzoo” beschreibt de Tomi ihr Land. Dabei muss darauf hingewiesen werden, dass alle ihre Schützlinge zu deren bestem Wohl hier sind. „Hier dürfen Tiere, denen es heute besser geht, einfach leben und sein. Sie dürfen unter der Sonne die schöne Seite des Lebens genießen”, sagt de Tomi über den Zweck ihrer mallorquinischen Oase. De Tomi ist Tierschützerin aus Leidenschaft und hat sich eben in dieser Rolle „gefunden”.

Hauptberuflich leitet die Schweizerin von Zürich aus eine Agentur für Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen. Nach Mallorca kam sie zum Golfspielen. Vor sieben Jahren hat de Tomi die Insel kennengelernt und pendelt mittlerweile zwischen der Schweiz und Mallorca. An der Insel gefällt ihr die landschaftliche Schönheit mit Bergen und Buchten. Mallorca sei auch wegen seiner „Multikulturalität” ein „Wahnsinnstraum”.

Dass de Tomi sich jetzt für Tiere einsetzt, erklärt sie mit ihrem Aufwachsen: „Von Klein auf habe ich gelernt, für die Welt Sorge zu tragen, und die Welt, das sind Menschen, Tiere und Pflanzen. Ich persönlich würde bei den Tieren anfangen und möchte ihnen eine Stimme geben und sie unterstützen.” Das tut de Tomi durch die Organisation „Animal Police Association”, die sich zu 30 Prozent durch Spenden finanziert. Sie nimmt Tiere von den Straßen auf, gibt ihnen auf der Finca einen Lebensplatz, peppelt sie auf und schenkt ihnen Liebe. „Man bekommt vom Tier so unendlich viel Dankbarkeit”, beschreibt de Tomi ihre Erfahrung.

„Der Tierschutz lehrt, miteinander stark zu sein”, sagt die Schweizerin, denn „gemeinsam können wir eine Lobby aufbauen und etwas bewältigen.” Anfangs finanzierte de Tomi lediglich bestehende Organisationen. Sie trat in den Vorstand des Tierschutz-Dachverbandes der Balearen ein. Irgendwann wollte sie selbst aktiv sein, an der direkten Umsetzung beteiligt sein. Folglich suchte sie nach einer Finca als Refugium für hilfsbedürftige Tiere und wurde in der Nähe von Cala d’Or fündig. „Hier ist es ruhig”, beschreibt de Tomi einen Vorteil für die Tiere.

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So leidenschaftlich sich die Schweizerin für Hund, Katze & Co. einsetzt, so meinungsstark ist sie auch in Bezug auf die Integration von deutschsprachigen Residenten: „Wir müssen auf die Mallorquiner zugehen und uns anpassen. Schließlich sind wir bei ihnen zu Gast und müssen uns benehmen! Dann ist auch die Anerkennung seitens der Einheimischen gegenüber Ausländern größer. Das Wichtigste ist, respektvoll miteinander umzugehen.”

Auf der anderen Seite betrachtet es de Tomi als ihre Aufgabe, den Mallorquinern beizubringen, wie man Tiere korrekt hält: „Wir Tierschützer wollen ihnen zeigen, dass man Tiere liebhaben kann, und für sie Sorge zu tragen, solange sie leben.” Das Ganze sollte auf freundliche Art und Weise sowie schrittweise erfolgen.

Zu eine artgerechten Haltung zählt für de Tomi die Möglichkeit, dass die Vierbeiner frei herumlaufen können und dass sie regelmäßig gefüttert werden. Hinzu kommen Impfungen und Kastrierungen. „Tiere können Freude empfinden, und sie haben Würde”, schließt die Schweizerin.

Sich selbst beschreibt de Tomi als „Perfektionistin”, die empathisch, immer in Bewegung und ungeduldig sei. Ein direkter Mensch. So sagt sie auch, „Mallorca bietet ein gigantisches Leben für alle, die in die Hosen steigen!”, also sich einbringen. Sie selbst empfindet es als „größte Genugtuung, wenn ich ins Bett gehe, und den Tieren geht’s gut!”