Demo gegen den Massentourismus
"Das ist erst der Anfang": Macher der Demo gegen Massentourismus versprechen heißen Sommer
"Wenn die Realität weiter geleugnet wird und keine Maßnahmen gegen die Wohnungsnot ergriffen werden, werden wir auf die Straße gehen, bis die Politik handelt", so die Organisatoren, die am Wochenende mehr als 10.000 Menschen auf die Straße gebracht haben
Ein Bild der Massendemo gegen das touristische Modell auf Mallorca am Wochenende.
Palma, Mallorca27.05.24 09:14
Nach der Massendemo gegen das derzeitige touristische Modell auf Mallorca mit mehr als 10.000 Teilnehmern stellen die Organisatoren klar: "Das ist erst der Anfang". Im Zentrum der Kritik: die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt, für die die Demonstranten den Massentourismus, die illegale Ferienvermietung und den ungezügelten Zuzug von vermögenden Ausländern verantwortlich machen. Man werde deshalb weiterhin auf die Straße gehen, "bis die Regierung handelt und Maßnahmen gegen den Wohnungsnotstand ergreift".
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4 Kommentare
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MimiWas Sie da fragen ist berechtigt und ich frage mich das auch. @hajo hat auch recht mit der Frage wer von denen überhaupt ein Recht von Geburt hat zu demonstrieren und wer nicht ist doch selbst das Problem als Fremder.
Zitat = "Nach der Massendemo gegen das derzeitige touristische Modell auf Mallorca mit mehr als 10.000 Teilnehmern stellen die Organisatoren klar: "Das ist erst der Anfang". Ketzerische Frage = Wieviel dieser "Teilnehmer" haben eigentlich ein Recht von Geburt an sich als "Mallorquiner" zu beklagen?? Sind die Anderen die es nicht sind, nicht selbst Teil des Problemes?
Wie schrieb schon einst Johann Wolfgang von Goethe im Zauberlehrling: Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister Werd ich nun nicht los. Ich habe Verständnis für die Forderungen der Demonstranten. Aber die aktuellen Probleme sind hauptsächlich hausgemacht. Das Land für neue Fincas, Hotels, Resorts und Golfplätze wurde von Einheimischen für gutes Geld an in- und ausländische Investoren verkauft. An nicht vorhandenen Wohnungen sind nicht nur die reichen Ausländer schuld. Spanische Banken und Versicherungen lassen riesige ehemalige Bürohäuser verfallen, um sie dann an neue Investoren zu überhöhten Preisen zu verkaufen. An dieser Stelle könnten theoretisch auch Mietwohnungen entstehen. Die Mietwagenflotten der Autoverleiher wurden über die Jahre bis auf 120.000 Stück aufgestockt. Nach der Pandemie ist die Tendenz wieder steigend. Z.Zt. sind wohl ca. 85.000 Mietwagen unterwegs. Es wurde versäumt, das marode Trinkwassernetz auszubauen und zu sanieren. Der Verlust beträgt bis zu 25%. Wie heißt es so schön auf "Neudeutsch"? Back to the roots! Die Autoflotten lassen sich rechtlich beschränken, ebenso die Anzahl der an- und abfliegenden Touri-Flieger. Da ist die AENA in der Verantwortung. Sie ist eine Spanische AG, die sich mehrheitlich im Besitz des spanischen Staates befindet. Die Werbung für Mallorca könnte eingestellt werden. Mit dem gesparten Geld lässt sich besseres anstellen, z.B. die Sanierung des Wassernetzes. Die Hotels könnten verpflichtet werden, für ihre Saisonkräfte bezahlbare Zimmer zur Verfügung zu stellen. Es kann ja wohl nicht sein, dass sich diese Servicekräfte zu zweit oder dritt einen Wohnwagen teilen. Wo bleibt die Balearenregierung, wenn es um die illegale Vermietung von Wohnraum geht? Fehlt es an Personal oder gutem Willen?
Aha, auf Mallorca soll der soziale Wohnungsbau vorangetrieben werden, so die Forderungen der Protestorganisatoren, über die man nur wenig weiß. Wo kommen die her und wer finanziert die? Wessen Interessen stecken dahinter? Sind diese Gruppen mit einem überhaupt demokratisch legitimiert? Fragen über Fragen. Aber der soziale Wohnungsbau will finanziert werden, wo sollen denn da die Mittel herkommen? Auf Mallorca werden die sicher nicht erwirtschaftet. Überhaupt, ein hartes Zurückfahren des Tourismus würde wohl eine ständige Subventionierung durch das Festlandspanien erforderlich machen. Das so etwas nicht unmöglich ist, zeigt ja der Länderfinanzausgleich in Deutschland. Berlin und Bremen beispielsweise werden schon seit Jahrzehnten durch die anderen Bundesländer querfinanziert und subventioniert. Vielleicht könnte die Inselregierung durch Zugeständnisse erwirken, dass Madrid künftig das Leben auf den Balearen großzügig subventioniert. Vielleicht eine monatliche Zuwendung für jeden Einwohner, Kost und Wohnen frei, kostenloser öffentlicher Verkehr und Befreiung von allen Gebühren und Steuern.