Frage: Was sind Ihre aktuellen Projekte auf Mallorca?
Schrowange: Derzeit habe ich nur ein Herzensprojekt auf der Insel, und das ist die Stiftung Herztat, deren Schirmherrin ich bin. Diese Einrichtung kümmert sich um alte Menschen, die in Not geraten sind. Ich habe große Hochachtung vor den vielen ehrenamtlichen Helfern, die schnell und unbürokratisch helfen oder auch einfach Zeit verbringen mit alten Menschen, die niemanden mehr haben. Mein Mann und ich besuchen hin und wieder Senioren, die niemanden mehr haben, im Altenheim.
Frage: Herztat wurde ja bereits 2017 gegründet und seit 2023 sind Sie die neue Botschafterin dieser Hilfsorganisation. Was hat sich dadurch ergeben?
Schrowange: Wir haben definitiv mehr Paten gewinnen können, die ehrenamtlich mit anpacken und auch Telefonpaten, die einfach nur zuhören und dadurch Hilfe und Zuversicht geben. Es melden sich auch mittlerweile sehr viele alte, vereinsamte Menschen, die Hilfe benötigen. Viele dieser kontaktarmen Senioren kämpfen mit ihrer Scham und trauen sich oft nicht, zuzugeben, dass es ihnen schlecht geht und sie in Not geraten sind.
Frage: Wir befinden uns doch hier auf einer Sonneninsel. Wie kann es Ihrer Einschätzung nach dazu kommen, dass Menschen – in diesem Fall deutsche Residenten – hier in so eine Negativspirale geraten?
Schrowange: Das kann sehr schnell passieren. Ein ganz normales Ehepaar kann beispielsweise hier zunächst naiv die Sonne und das gute Leben genießen. Alles läuft glatt und super, doch plötzlich schnellen die Mietpreise ihrer kleinen Wohnung in die Höhe, hinzu kommt die Inflation. Einer der beiden wird krank oder stirbt und plötzlich ist das Elend schon da. Ich finde es daher großartig, was Roland Werner mit der Stiftung auf die Beine gestellt hat, um diesen Menschen unter die Arme zu greifen und bewundernswert, dass es so viele gibt, die selbstlos helfen.
Frage: Auch in der Bundesrepublik gibt es ältere Menschen in sehr schwierigen Situationen. Was ist der Unterschied zwischen der Baleareninsel und Ihrer deutschen Heimat in dieser Hinsicht?
Schrowange: Mallorca ist auch eine Ferieninsel, man sieht diese Notleidenden nicht auf den ersten Blick. Hier sind die Kontraste extremer, es gibt einerseits sehr reiche und andererseits sehr arme Menschen. Ich habe während der Dreharbeiten zur Sat.1 Dokureihe "Unser Mallorca" auch eben diese Schattenseite der Insel kennengelernt. Hilfsbedürftige sind hier nicht durch ein Sozialsystem wie in Deutschland aufgefangen. Wie etwa beispielsweise eine alleinerziehende Mutter, die drei Jobs gleichzeitig stemmen muss, um über die Runden zu kommen.
Frage: Wie viel Zeit verbringen Sie insgesamt auf Mallorca?
Schrowange: Mein Mann und ich sind ungefähr drei Monate im Jahr hier, unser jetziger Aufenthalt dauert bis zum 10. Mai. Danach muss ich zurück nach Deutschland, wo ich auf einer Messe arbeite, und mein Gatte hat geschäftlich in der Schweiz zu tun. Wir fliegen oftmals zwischen Deutschland, der Schweiz und der Insel hin- und her, sind häufig auch für ein langes Wochenende vor Ort.
Frage: Was sind Ihre anderen beruflichen Projekte?
Schrowange: Ich freue mich, dass ich nur noch Dinge tun darf, die mich erfüllen und mir Spaß machen. Seit vielen Jahren schon bin ich Markenbotschafterin der Adler-Modemärkte. Darüber hinaus bin ich das Werbegesicht der Kosmetikmarke Biovolen und seit letztem Jahr habe ich einen neuen Werbepartner: das Medizintechnikunternehmen Viromed. Ich moderiere Veranstaltungen und bin hin und wieder Gast in Fernsehsendungen und Podcasts. Das alles macht mir großen Spaß und ich habe dennoch genügend Zeit, das Leben zum Beispiel hier auf der wunderschönen Insel zu genießen.
Frage: Gibt es für Mallorca typische Freizeitaktivitäten, denen Sie hier nachgehen?
Schrowange: Ich habe immer wieder mal Golf-Stunden genommen, bin aber keine ambitionierte Spielerin. Oftmals genießen mein Mann und ich einfach das schöne Wetter, treffen Freunde, gehen an den Strand oder in den Bergen wandern. Die Calas, insbesondere die "Drei-Finger-Bucht" haben es mir angetan. Im Sommer möchten wir uns gerne wieder ein Boot mieten, was wir schon ein paar Mal gemacht haben.
Frage: Wann haben Sie eigentlich das erste Mal mit der Insel Bekanntschaft gemacht?
Schrowange: Das war Ende der 1970er Jahre, als ich 18 Jahre alt war. Zusammen mit einer Freundin machte ich Urlaub in Cala Rajada, und war das erste Mal richtig weg von zu Hause. Wir beiden hatten damals mehr Party im Kopf, für die Insel und das, was sie ausmacht, habe ich mich zu dem Zeitpunkt noch nicht interessiert.
Frage: Was genau bedeutet Mallorca Ihnen eigentlich?
Schrowange: Die Insel bedeutet für mich Erholung, Entspannung und "Herunterkommen". Und diese wunderbare Luft hier, die Natur und die schönen Berge, all das in der Nähe dieser tollen Stadt Palma, von der wir nur 15 Autominuten weit entfernt sind. Meinen Traum, eine Wohnung im Süden der Insel zu haben, habe ich mir nach einem langen Arbeitsleben erfüllt. Ich bin dankbar und voller Demut, dass ich das haben darf. Mein Mann und ich haben uns sofort in dieses wunderschöne Duplex-Apartment verliebt und mit Unterstützung einer Schweizer Freundin komplett kernsaniert. Alle unsere Wünsche bezüglich unseres zweiten Zuhauses wurden perfekt umgesetzt. Hier können wir so richtig die Seele baumeln lassen.
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