Vor acht Jahren wanderte die Hamburgerin auf die Baleareninsel aus. Zunächst lebte sie mit ihrem damaligen Lebensgefährten in einer Finca in Felanitx, mittlerweile fühlt sie sich im Lonja-Viertel in der Inselhauptstadt zu Hause. Ästhetik spielte in ihrem Leben schon immer eine wichtige Rolle. Bevor sie sich der Herstellung von Keramik widmete, arbeitete die Deutsche rund 25 Jahre als Make-up & Haarartistin. „Ich bin in den vergangenen Jahren viel gereist, auf Mallorca habe ich dann einen Gang zurückgeschaltet. Ich habe mich schon immer für Keramik interessiert, mag kreatives Arbeiten. Ein reiner Bürojob kam für mich nie infrage”, erklärt die Künstlerin. Zunächst absolvierte die Deutsche verschiedene Workshops und Töpferkurse, um Erfahrungen zu sammeln. Auf der Social-Media-Plattform Instagram wurde sie dann zufällig auf das kleine Atelier in Palmas Altstadt aufmerksam, das sie sich derzeit mit einer anderen Künstlerin teilt.
Um die Tonware herstellen zu können, hat sich die Deutsche auch einen speziellen Ofen zugelegt. Die Produktion läuft wie folgt ab: „Zunächst formt man das Geschirr aus Ton. Dann lässt man es trocknen. Die Masse wird das erste Mal bei 950 Grad gebrannt. Dann wird es glasiert. Im Anschluss brenne ich es erneut bei 1050 Grad.” Ein Teil der Keramik wird eingefärbt, der andere bleibt unglasiert, sodass man das ursprüngliche Material noch spüren kann.
Wenn die Norddeutsche nicht auf Mallorca ist, verbringt sie ihre Zeit in kühleren Gefilden. Regelmäßig reist sie zu ihrem aktuellen Lebensgefährten nach Finnland. Der gebürtige Südafrikaner arbeitet dort an einem Bootsbauprojekt. So auch in den kommenden zwei Monaten. „Gemeinsam mit meinen beiden Katzen entfliehe ich der großen Hitze und verbringe die restlichen Sommermonate in Skandinavien.” Im hohen Norden lässt sich die deutsche Künstlerin auch für neue Keramikware inspirieren. „Ich mag natürliche Farben im skandinavischen Stil. Einige Muster und Färbungen, die ich hier auf der Insel kreiere, sind typisch nordisch. Beim letzten Besuch habe ich Materialien in Schweden gekauft. Aber natürlich verwende ich auch mallorquinische Rohstoffe wie etwa Ton”, erklärt Astrid von der Kammer. Zu ihren Stammkunden zählen Deutsche, Norweger, Schweden und Finnen.
Für die Zukunft könnte sich die Hamburgerin vorstellen, Töpferworkshops auf Fincas anzubieten. Zudem plant sie, einen Onlineshop ins Leben zu rufen. „Auch wenn ich von meinem Beruf momentan nicht reich werde, mache ich auf jeden Fall etwas, was mir wirklich Spaß macht.”
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