Der langjährigste Lokalredakteur und Gesellschaftsreporter des Mallorca Magazins, Nils Müller, ist in seiner Wohnung in Palma von der Polizei tot aufgefunden worden. Die Beamten waren von der Redaktion herbeigerufen worden, nachdem alle Bemühungen zur Kontaktaufnahme mit dem Mitarbeiter zuvor erfolglos geblieben waren.
Der Einsatz der Polizei war bereits am Freitagabend erfolgt. Aus Rücksicht auf Angehörige in Deutschland, die erst ausfindig gemacht werden mussten, war die Nachricht vom Tod des 54-jährigen Journalisten zunächst zurückgehalten worden.
Die Todesursache war am Montag weiterhin nicht bekannt. Nils Müller war jedoch seit Mitte Januar krankgeschrieben. Es ist kein Geheimnis, dass der gebürtige Hamburger über Schmerzen im Bauchbereich geklagt hatte und sich nach seinen Angaben unter ärztlicher Aufsicht befand.
Mit Nils Müller verliert das Mallorca Magazin einen seiner dienstältesten Mitarbeiter. In mehr als 25 Jahren hatte der Vollblutjournalist das Blatt intensiv mitgeprägt. Er interviewte unzählige prominente Inselbesucher und Residenten und stellte sie in einfühlsamen Porträts in Wort und Bild vor. Unter den Befragten befanden sich viele Schauspieler, Sportler, Sänger, Musiker und Politiker. Aber auch weniger bekannte Mallorca-Fans wurden von ihm ebenso sorgfältig, fair und facettenreich in Reportagen und Berichten beschrieben.
Wegen seiner ausgesprochen menschlichen Berichterstattung fernab von Paparazzi-Methoden und Sensationsjournalismus wurde Nils Müller einmal als der "Promi-Heger" der Insel bezeichnet. Ein anderes Medium nannte ihn ein "Urgestein des deutschsprachigen Journalismus auf Mallorca".
In jüngster Zeit war Nils Müller verstärkt in die Produktion der wöchentlichen Ausgaben von MM eingebunden. Seine Feinde waren Schreibfehler und schwammige Formulierungen. Sie hatten vor seinem prüfenden Blick keinerlei Bestand.
Die MM-Redaktion ist bestürzt und erschüttert über den unerwarteten Tod ihres Kollegen. "Nils Müller ist in seiner Korrektheit und Gewissenhaftigkeit ein Vorbild für uns. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern." Der Kollege bleibe unvergesslich.
Nils Müller hinterlässt in Deutschland eine schwerkranke Mutter, einen Onkel und eine Tante. Details zu einer Beisetzung oder Trauerfeier stehen noch nicht fest.
3 Kommentare
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Welch tragisches Schicksal, in so jungen Jahren abtreten zu müssen. Ein Verlust für die Familie, Freunde, Redaktion und alle treuen Leser des MM. Kann sein, dass er nun in einer besseren Welt als die unsere derzeit ist, das Glück findet, dem wir alle erfolglos hinterher laufen. Mein aller herzlichstes Beileid. Und lieber Gruß an die Redaktion.
HERZLICHES BEILEID !
Nils’ Tod macht mich bestürzt und traurig. Ich habe Nils während meiner insgesamt zwölf Winter auf Mallorca stets als einen liebenswerten, interessanten und interessierten Kollegen kennengelernt. Bei einem meiner letzten Aufenthalte auf unserer beiden Lieblingsinsel plauderten wir stundenlang ueber Gott, die Welt, den Journalismus und unsere Wege, die so unterschiedlich waren und doch eines gemein hatten: Wir haben uns beide im Ausland niedergelassen, um unseren Beruf auszuüben. Nils hat aus unserem Gespräch ein einfühlsames Porträt ueber mich geschrieben, versehen mit einem viel zu schmeichelhaften Foto. Danke fuer alles, lieber Nils! Nicht zuletzt fuer den Schnitzel-Tipp in Can Pastilla. - In tiefer Trauer - Herbert Bopp in Montréal