Die besten Aufnahmen entstehen, wenn die Sonne auf oder untergeht. „Dann ist das Licht besonders weich und schmeichelhaft”, erklärt René Lohse. Der 28-jährige Berliner arbeitet seit rund sechs Jahren als Fotograf. Zunächst studierte er in Hannover Fotojournalismus und Dokumentarfotografie und spezialisierte sich schließlich auf Hochzeiten. Seine Leidenschaft zur Fotografie entdeckte der Berliner während eines mehrmonatigen Aufenthaltes auf Mallorca. „Nach einer langen Reise durch Australien und Indonesien hatte ich eine Art Schaffenskrise. Bei meiner Rückkehr nach Berlin hatte ich erstmal gar keine Ahnung, was ich beruflich machen will.” Nach nur wenigen Wochen in Deutschland packte René Lohse daher erneut seinen Koffer und zog vorläufig zu seiner besten Freundin an die Nordwestküste von Mallorca, um sich zu sammeln.
Während seines Aufenthalts ging René Lohse häufig im Tramuntana-Gebirge wandern. Dabei lernte er die Landschaft Mallorcas besser kennen und letztendlich lieben: „Die riesige Bergkette im Tal von Sóller hat mich sofort begeistert”, erklärt der Berliner. Regelmäßig wanderte er die Strecke zwischen dem Orangental, unter dessen Namen die Gegend um Sóller auch bekannt ist, und dem Künstlerdorf Deià. Auf dem Weg entdeckte er auch seine persönliche Lieblingsbucht, Llucalcari.
Da ihm die Fotografie schon immer gefiel, hatte er bei jeder Gelegenheit seine Kamera dabei, um Bilder zu machen. „Meine Freunde, sowohl in Deutschland als auch auf Mallorca, haben mich letztendlich dazu ermutigt, mein Hobby zum Beruf zu machen.”
So entstand auf der Baleareninsel unter anderem seine Bewerbungsmappe für das geplante Studium sowie seine erste eigene Fotostrecke. Die Bedingungen auf der Insel haben ihm seine erste Arbeit erleichtert. „Mallorca bietet alles, was qualitativ hochwertige Fotos ausmacht: gutes Wetter, vielfältige Natur, große Auswahl an Schauplätzen und gutes, warmes Licht.”
Nachdem er Porträt-Aufnahmen schoss und für diverse Magazine arbeitete, spezialisierte sich René Lohse im Laufe der Zeit immer mehr auf Hochzeitsfotos. „Ich liebe es einfach mit Menschen zusammenzuarbeiten und ein Teil an ihrem großen Tag zu sein”. Aber natürlich spielte für den Berliner auch der wirtschaftliche Faktor eine ausschlaggebende Rolle: Mit Hochzeitsfotos lässt sich besser Geld verdienen, als mit einfachen Landschaftsaufnahmen. Mittlerweile hat sich René Lohse unter dem Namen „Spreewedding” selbstständig gemacht.
Doch wie entsteht eigentlich das perfekte Hochzeitsfoto? René Lohse erklärt: „Das wichtigste vorab ist, dass sich Fotograf und Brautpaar sympathisch sind und Vertrauen aufbauen. Zudem muss man ein guter Beobachter sein. Nur so kann man intime Momente für die Ewigkeit einfangen.” Um das perfekte Foto zu bekommen, müssen obendrein einige wichtige handwerkliche Sachen beachtet werden: „Zunächst schafft man eine geeignete Kulisse, dann richtet man sich nach der Sonne. Am besten versucht man das sogenannte ,Streiflicht’ abzubekommen. Dafür muss man sich leicht schräg zur Sonne stellen. Im Prinzip tanzt man mit der Sonne”, so Lohse.
Obwohl der Berliner auf der Insel letztendlich seine Leidenschaft für die Fotografie entdeckte, lebt der 28-Jährige seit einiger Zeit wieder in Deutschland. „Mallorca ist meine zweite Heimat. Die Insel ist mein Ruhepol. Berlin bedeutet für mich arbeiten und Geld verdienen. Diese beiden Welten sollen erstmal klar getrennt bleiben. Aber was in der Zukunft passiert – da steckt man nicht drin.”
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