Das Rathaus von Mérida, der Hauptstadt der Autonomen Region Extremadura im Südwesten Spaniens. | HR/Dagmar Hase

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Das Zentrum Galiciens ist eine Berühmtheit: Santiago de Compostela. Seine Kathedrale markiert das Ende des Jakobsweges und ist Ziel zahlloser Pilger. Im Winter kommen hier täglich Hunderte, im Sommer Tausende aus aller Welt an. Bei der Suche nach innerer Einkehr aber muss niemand darben, der es nicht will leibliche Genüsse spielen entlang der berühmten Route eine wichtige Rolle: Da ist der Wein aus der Rioja, der gute Käse aus Asturiens Bergwelten, und da gibt es spezielle Plätzchen aus Kastanienmehl. Die Zielregion, die spanische Provinz Galicien, ist touristisch zwar erschlossen, aber alles andere als überlaufen.

Die Rieras, oft Dutzende von Kilometern ins Landesinnere reichende Flussmündungen, prägen die hügelige, bisweilen bergige Landschaft. In der Riera von Cambados suchen Muschelsammlerinnen nach Meeresfrüchten, an den sanften Hängen wächst der Albariño, ein exzellenter Weißwein, der gut zu den leckeren Fischgerichten der Region passt.

Ganz anders zeigt sich Spanien im Osten: Die katalanischen Pyrenäen sind nicht so hoch wie die Alpen, doch an Wildheit, Schroffheit und Schönheit stehen sie denen in nichts nach. Touristen können sich hier in Schlauchbooten durch die Schluchten führen lassen. Erfahrene Bergführer betrachten die Abenteuersportler allerdings mit Skepsis denn die Tier- und Pflanzenwelt dieses Paradieses ist ein labiles Biotop.

Schließlich steht noch der unbekannte Westen Spaniens auf der Reiseliste: Salamanca mit zwei prachtvollen Kathedralen und einer der ältesten Universitäten Europas ist erste Station auf der Ruta de la Plata, der alten Handelsroute der Römer. Durch Berge, Täler und Ebenen hindurch verband sie einst den Norden Spaniens mit dem Süden. In der Extremadura gibt es noch Originalsteine der alten Straße zu entdecken. Unweit davon, im Parque Natural de Monfragüe, sind vor allem Raubvögel wie Kaiseradler, Mönchsgeier und Gänsegeier sowie zahlreiche Schwarzstörche unterwegs. Ein Abstecher führt nach Cáceres mit seinem mittelalterlichen Stadtbild. Höhepunkt auf der Ruta de la Plata ist die alte römische Metropole Mérida. Die heutige Stadt ist auf römischen Häusern und Straßen gebaut, unter denen sich noch viele Schätze verbergen. Besonders beeindruckend sind das Teatro Romano aus dem 1. Jahrtausend v. Chr., in dem noch heute Aufführungen für 6000 Besucher stattfinden.