MM-Chefredakteur Bernd Jogalla verstarb völlig überraschend am Samstag. | Patricia Lozano

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Bernd Jogalla, Chefredakteur der deutschprachigen Wochenzeitung Mallorca Magazin, ist am Samstagmittag vollkommen überraschend im Alter von 60 Jahren verstorben. Mit Betroffenheit und in tiefer Trauer haben Redaktion und Verlag des Mallorca Magazins die traurige Nachricht vom Ableben ihres langjährigen Vorgesetzten erfahren. Unser Mitgefühl und unser herzliches Beileid gebühren seiner Frau und seinem Sohn. Aus Rücksicht auf den 17-Jährigen, der sich zum Todeszeitpunkt seines Vater im Ausland befand, wurde die Nachricht vom Ableben Bernd Jogallas erst am Sonntag öffentlich bekannt gemacht.

Noch am Samstagmorgen hatte Bernd Jogalla an der Trauerfeier für den am Vortag verstorbenen Ehrenpräsidenten der Mediengruppe Serra, Pere A. Serra, teilgenommen, um der Verlegerfamilie zu kondolieren. Mit seinem Kollegen, dem Ultima-Hora-Chefredakteur Miquel Serra, besprach er noch Einzelheiten für die kommende Ausgabe. Anschließend erledigte Jogalla Lebensmitteleinkäufe und fuhr nach Hause, wo der passionierte Freizeitkoch das Mittagessen vorbereiten wollte. Als seine spanische Frau mittags nach Hause kam, fand sie ihn tot auf. Alle Anzeichen deuten auf plötzliches Herzversagen.

Der langjährige Chefredakteur hatte den Weg zum Mallorca Magazin im Jahre 1993 gefunden, als er vom damaligen Redaktionsdirektor Wolfram Seifert in das MM-Team geholt wurde, das dann von zwei auf drei Mitarbeiter anwuchs. Seit jener frühen Phase, als das Mallorca Magazin nur wenige Seiten umfasste, hat Bernd Jogalla ununterbrochen am Aufbau und am Erfolg der seit 1971 bestehenden, dienstältesten deutschen Wochenzeitung auf Mallorca mitgewirkt.

Geboren im April 1958 hatte der Architektensohn auf Reisen früh seine Liebe zur Insel, insbesondere zu dem Bergdorf Deià entdeckt. Der Schwarzwälder verbrachte bald darauf sämtliche Urlaube und freie Tage dort, schloss Freundschaften, absolvierte Spanisch-Kurse, die er auch in seiner deutschen Heimat fortführte.

Der Journalist Jogalla hatte seine Leidenschaft für das Schreiben bereits bei der Mitarbeit in Schülerzeitungen entdeckt. Seine professionelle Karriere begann 1984 in der Ortenau-Redaktion des "Offenburger Tageblatts". Auf der Grundlage eines soliden handwerklichen Fundaments eignete sich der Redakteur jene Fach- und Führungskompetenz an, die ihn später auf Mallorca, als er längst die Geschicke des Magazins leitete, stets die Anerkennung und den Respekt seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eintrug. Nicht zu vergessen seine ruhige und besonnene aber immer freundliche und ausgleichende Art, insbesondere in jenen Momenten, in denen es im Redaktionsalltag mehr als turbulent zuging.

Entspannung fand Bernd Jogalla insbesondere auf den Greens der Insel. Wie er selbst einmal sagte, habe ihn – den einstigen Tennis- und Fitness-Sportler – keine andere Sportart so sehr begeistert wie das Golfen. Bei den Golf-Turnieren, die er im Namen des Mallorca Magazins mitorganisierte, war er häufig mit dem Schläger in der Hand anzutreffen.

Bernd Jogalla war ein leidenschaftlicher Mallorca-Enthusiast. Dennoch verlor er zu keiner Zeit den kritischen Blick des Journalisten beim Bewerten der Vorgänge auf der Insel, die in mehr als zwei Jahrzehnten zu seiner zweiten Heimat geworden war. Gleichwohl verteidigte er sie gegen jedwede verbalen Angriffe von außen, erklärte als Kenner ihre Eigenheiten und Innenwelten. So trat Bernd Jogalla stets als zuverlässiger Anwalt Mallorcas auf. Die positive mediale Wahrnehmung der Insel in Deutschland ist auch der Arbeit des Chefredakteurs zu verdanken.

Der MM-Chefredakteur war last but not least ein einfühlsamer Vermittler des mallorquinischen Seelenlebens. Er wusste, wie die Insulaner "ticken". Daran hatte nicht nur seine Frau, eine gebürtige Mallorquinerin einen gehörigen Anteil, sondern auch die Großfamilie, die den "aleman" liebevoll in ihrer Mitte integrierte.

Bernd Jogalla hinterlässt eine Leerstelle, die nicht auszufüllen sein wird. Seine Angehörigen, seine vielen Kollegen bei MM und bei der spanischen Verlagsgruppe Serra sowie seine vielen Freunde und Bekannte auf der Insel und in der Welt werden ihn vermissen und niemals vergessen.