Jan Ullrich (M.) auf dem Weg zum Haftrichter. | M.A. Borras

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Der ehemalige Radprofi Jan Ullrich ist am Samstagabend auf Mallorca dem Haftrichter vorgeführt worden. Der 44-Jährige muss sich vor der Justiz in Palma wegen des Verdachts des Hausfriedensbruchs verantworten. Er soll am Abend zuvor über den Zaun auf das Anwesen seines Nachbarn, des Regisseurs Til Schweiger, eingedrungen sein. Dort kam es Medienberichten zufolge zu einem handfesten Streit, zu dem die Polizei gerufen wurde.

Ullrich wurde festgenommen und verbrachte die Nacht in Polizeigewahrsam. Am Samstag wurde er mit einem anderen Festgenommenen von der Hauptwache der Spanischen Polizei per Transporter an den Sitz des Amtsgerichts in Palma befördert. Beim Aussteigen aus dem Wagen hatte Ullrich Kopf und Gesicht mit einem Bettlaken verhüllt. Es ließ lediglich einen Sehschlitz für die Augen frei.

Das Laken soll aus den Beständen des Landeskrankenhauses Son Espases stammen, berichtete die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora. Das Tuch war offenbar das einzig Verwertbare, das Ullrich im Polizeiwagen vorgefunden hatte, um sein Gesicht zu bedecken.

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Diverse Filmteams und Reporter, zum Teil aus Deutschland, hatten stundenlang am Hintereingang des Gerichtsgebäudes auf das Eintreffen von Jan Ullrich gewartet. Der Eklat zwischen Ullrich und Schweiger hat auch in Spanien zu einem enormen Medieninteresse geführt.

Der Hintergrund des Streits ist unklar. Im Garten von Schweiger in Palmas Vorort Establiments hatte eine Feier stattgefunden, als Ullrich auftauchte und mit seinem Nachbarn in Streit geriet. Die Bild-Zeitung hatte in diesem Zusammenhang vorab online getitelt: "Jan Ullrich randaliert in Til Schweigers Garten".

Der Vorort Establiments im Norden von Palma ist rund um den kleinen Kernort geprägt von einer hügeligen Landschaft mit gediegenen Herren- und Landhäusern in weitläufigen Gärten und Mandelhainen.