Bettlerin an der Straßenkreuzung in Palma. | Alejandro Sepúlveda

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Die meisten Bettlerinnen und Bettler, die im Stadtbild von Palma zu sehen sind, werden nach Angaben der Polizei von einer mafia-ähnlichen Organisation kontrolliert und an verschiedenen Standorten eingesetzt. Die Männer bitten an Ampeln um Almosen, die Frauen sitzen vor dem Eingang von Kaufhäusern und Supermärkten. Wie die spanische Tageszeitung Ultima Hora unter Berufung auf die Polizei schreibt, stammen die Bettelnden aus Rumänien und sollen  Angehörige einer ethnischen Minderheit sein, die im Spanischen als "Gitanos" bezeichnet werden.

Wie es in dem Bericht weiter heißt, werden die Menschen von einem Klan organisiert, dessen oberste Führung in Spanien in Burgos und Valladolid aktiv ist. Die zum Betteln geschickten Männer und Frauen werden landesweit eingesetzt und seien in der Regel per Flugzeug nach Spanien gelangt. In Palma seien die Bettelnden sieben Tage die Woche tagsüber im Einsatz. Es wird geschätzt, dass jeder von ihnen am Tag 75 bis 100 Euro an Almosen einnimmt. 

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Die Zahl der in Palma bettelnden Rumänen wird auf mindestens 50 geschätzt. Sie stellen den Angaben zufolge den allergrößten Teil der Menschen, die in den Straßen der Stadt öffentlich um Almosen bitten. Sie führen Pappschilder mit sich, auf denen Kinderbilder und Texte auf Spanisch mit vielen Rechtschreibfehlern zu sehen sind. Mit einem Plastikbecher in der Hand bitten sie die Passanten um Münzen. 

Ein Vorgehen der Behörden gegen die Organisation wegen Menschenhandels erweise sich als extrem schwierig, da die Betroffenen sich offenbar eisern an ein Gesetz des Schweigens halten und keinerlei Angaben über die Hintermänner machen. In Palma leben die Bettelnden gemeinsam in einer heruntergekommenen Mietwohnung im Stadtteil Son Gotleu, schreibt Ultima Hora.