"Oma, magst du Rap?", fragte die Urenkelin die 93-jährige María Moya. "Ja, antwortete die Mallorquinerin, aber es macht viel Arbeit den zuzubereiten – zuerst muss der riesige Kopf abgeschnitten werden und dann bleibt nur ein kleiner essbarer Teil übrig". Fragend und ratlos blickte die Familie auf ihre "abuela". Es stellte sich heraus, dass die ältere Frau den Musikstil mit dem Seeteufel-Fisch (Spanisch "rape") verwechselte.
An diesem Tag, vor 4 Jahren wurde, die 1923 in Palma geborene Maria, mit Hip-Hop konfrontiert – und es gefiel ihr. Mehr noch, sie fing an, US-amerikanische Rapper wie Wiz Khalifa oder spanische Musiker zu imitieren. Ihre Urenkel fanden das sehr witzig und zückten die Telefone, um die Performances ihrer Urgroßmutter für die Ewigkeit festzuhalten. Die komischen Videos landeten bei Videoportalen und begeisterten das Netz.
María Moya ist die kleinste von 10 Geschwistern. Gemeinsam mit ihrem Ehemann arbeitete die Frau über 40 Jahre auf dem Großmarkt "Mercapalma". Nachdem der Mann verstorben war, zog sie zu ihren Enkeln, unter deren Dach viele Generationen zusammen leben. Wenn ihre Nachkommen tanzen, tanzt die Frau mit. Wenn gesungen wird, trällert auch María eine Melodie. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters hilft sie mit beim Haushalt, und begleitet ihre 11-jährige Enkelin Laura zur Schule.
Wie macht sie das? "Auch mit 90 sollte man keinen Bauch haben, täglich zur Kirche laufen und sich ein Gläschen Weißwein gönnen"– so lauten die Tipps einer fitten Uroma. Ach, und Rap hören, hilft anscheinend auch sehr. (ac)
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