Muscheln gehören zu den häufigsten Fundstücken an den Stränden der Insel.

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Vor der Küste Mallorcas lebt eine der größten Muschelarten der Welt. Es ist die endemische Pinna Nobilis oder Edle Steckmuschel. Sie kann 1,20 Meter lang werden und ist streng geschützt. An den Stränden findet man leider keine großen Muscheln. Schöne Namen haben die Findlinge wenigstens. Dazu gehören die Meermandel (links im Bild), die Gemeine Herzmuschel (rechts), die Arche-Noah-Muschel (Mitte) und die Raue Venusmuschel (vorne).

Muscheln zählen zu den langlebigsten Tieren überhaupt. Einige Arten werden fast 500 Jahre alt. Die Meermandel schafft es bis auf 100 Jahre. Sie hat eine dicke Schale mit rotbraunen Ringen. An den Ringen lesen Meeresbiologen das Alter ab, wie bei Bäumen. "Sie nutzen das, um Schlüsse für den Klimawandel zu ziehen", erzählt Hilmar Hinz. Temperaturschwankungen, Meeresströmungen, harte oder kalte Winter, alles könnten sie daraus ableiten.

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Muscheln leben überwiegend festsitzend an Felsen und Steinen, in Sand oder Schlick. Sie ernähren sich von Plankton. Das Besondere an der gerippten Herzmuschel ist ihr Fuß. Sie kann ihn bis auf das Dreifache ihres Schalendurchmessers strecken und damit kriechen und sogar springen.

Die Arche-Noah-Muschel lebt mit Muschelseide angeheftet auf Felsen. Mit ihren konzentrischen Linien ähnelt die Raue Venusmuschel der einzigen Muschelart, die bis vor gut zehn Jahren auf Mallorca gesammelt wurde, es ist die Chirla, oder Gemeine Venusmuschel. Vor Arenal lag das Erntegebiet. Mit strikten Regeln habe die Balearen-Regierung versucht, den Bestand zu erhalten, sagt Guillém Mateu. Doch sie wurde von einem Parasiten befallen und ging ein. Auf den Fischmärkten in Palma kann man heute Muscheln aus Menorca kaufen. Sie stammen jedoch aus Zuchtbetrieben.

(aus MM 28 /2016)