Die Insel war für Westerwelle ein Ort der Freude und der Ruhe, auch wenn er sich gar nicht auf dem Eiland aufhielt. In seinem 2015 veröffentlichten Buch "Zwischen zwei Leben" schrieb er über die Insel: "Seit ich denken kann, sehne ich mich nach Mallorca. Beinahe ein halbes Jahrhundert ist es her, dass mir mein Vater das erste Mal die Insel zeigte."
Auch als Westerwelle gegen den Krebs kämpfte, suchte er in Gedanken Kraft auf Mallorca. Wie in seinem Buch zu lesen ist, schrieb er anlässlich seines bevorstehenden Geburtstages, den 27. Dezember 2014: "Und diesen Tag will ich wieder in unserem Haus auf Mallorca verbringen. Das ist mein großes Ziel und davon träume ich seit dem ersten Tag meiner Quarantäne. Einmal noch Mallorca sehen, nur ein einziges Mal." Weiter schrieb er über die Insel: "Den Kopf in den Rosmarinbusch neben dem Eingang stecken, die würzig-weiche Luft in meine Lungen ziehen, barfuß über das Gras im Garten laufen und auf der Insel noch einmal die Schritte in ein neues Leben gehen."
Die große Verbundenheit, die Westerwelle mit der Insel empfand, wurde erwidert: Im Jahre 2013 ehrte ihn Mallorcas Fremdenverkehrsverband Fomento del Turismo mit der goldenen Verdienstmedaille. Der deutsche Außenminister habe sich öffentlich für das Image der Insel starkgemacht, lautete die Begründung des Verbandes.
In dieser Funktion hatte Westerwelle mit seinen Kollegen aus der Europäischen Union zwei Tagungen auf der Insel abgehalten. Auch seinen 50. Geburtstag feierte der Politiker 2011 auf Mallorca.
Schon vorher hatte Westerwelle ein Haus in Palma erworben. Es war bekannt, dass er gerne mit seinem Partner Michael Mronz den Meeresstadtteil El Molinar sowie die dortige Promenade besuchte.
Die Nachricht vom Tod Guido Westerwelles verbreitete sich am Freitag wie ein Lauffeuer in den deutschen Medien. Die 2013 von dem Politiker gegründete Westerwelle Foundation veröffentlichte auf ihrer Webpage: „Wir haben gekämpft. Wir hatten das Ziel vor Augen. Wir sind dankbar für eine unglaublich tolle gemeinsame Zeit. Die Liebe bleibt. Guido Westerwelle und Michael Mronz, Köln, den 18. März 2016.“
2 Kommentare
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Ich mochte ihn sehr. Ich wünsche seinem Mann, Michael Mronz, und seiner Familie ganz viel Kraft jetzt. Er wird eine Riesenlücke hinterlassen.
Streitbar, wie jeder Mensch aber mit unserem Ziel:Mallorca!