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Warum man die Fira del Fang auf Mallorca unbedingt besuchen sollte? Wegen der unglaublichen Kreativität der Aussteller, der Vielfalt und Schönheit ihrer Keramik. Jedes Stück sei einzigartig, antwortet Antonia Coll den Journalisten, ohne zu überlegen. Sie ist Gemeinderätin von Marratxí und für die Organisation der Töpfermesse zuständig. "Bei uns dürfen nur Eigenprodukte ausgestellt und verkauft werden. Das kontrollieren wir strikt", betont Antonia Coll. Die Fira del Fang mit ihrem umfangreichen Programm sei deshalb nicht nur die erste Messe des Jahres auf Mallorca, sondern auch die einzig wahre Kunsthandwerksmesse der Insel.

Neun Monate haben die Vorbereitungen für die 31. Ausgabe der Fira del Fang gedauert. Vom 7. bis 15. März werden 48 Töpfer und Keramiker ihre Kreationen in Marratxí präsentieren, zwölf davon kommen aus der eigenen Gemeinde, 26 aus anderen Inselorten und elf vom spanischen Festland. Jedes Jahr kämen mehr auswärtige Kunsthandwerker, freut sich die Organisatorin. Eine deutsche Keramikerin ist dabei, Christiane Hoenge aus Llucmajor, die letztes Jahr den ersten Preis im Kunstwettbewerb "Benet Mas" gewann. Die Werbung sei verstärkt worden, um den Rekord von 78.000 Besuchern bei der 31. Fira del Fang dieses Jahr mindestens zu wiederholen, sagt die Gemeinderätin. Wer in den letzten Tagen im Flughafen von Palma angekommen ist, wird die Messeplakate gesehen haben.

Für viele Besucher stellt die Fira eine Gelegenheit dar, schöne Keramik zu günstigen Preisen zu kaufen, von traditionellen Tontöpfen wie der Greixonera bis zu ausgefallenen Kunststücken. Der Verkauf habe 2014 zugenommen, meint Antonia Coll. "Wir merken, dass wir langsam aus der Krise herauskommen." Aber natürlich ist die Fira viel mehr als eine Verkaufsaktion. Geschichtsinteressierte können mit dem Messezug kostenlos vom Ausstellungsgelände zum Keramik-Museum in Sa Cabaneta fahren und dort alles über die "Terra del Fang", das Land des Tons, erfahren - wie Marratxí aufgrund seiner langen Töpfertradition und den Tonerdevorkommen genannt wird. Show-Töpfern, Musik- und Tanzaufführungen sowie tägliche Keramik-Workshops stehen auf dem Programm.

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Die Workshops richten sich in erster Linie an Kinder. Vormittags töpfern Schulklassen, nachmittags können Kinder mit ihren Eltern oder anderen Begleitpersonen ein Mosaik herstellen. An zwei Tagen (Mittwoch, 11., und Freitag, 13. März) dürfen aber auch Erwachsene kostenlos mit Ton experimentieren und Rakú-Keramik herstellen. Rakú ist eine aus Japan stammende Brenntechnik, die im Westen etwas abgewandelt wurde. Tongefäße werden glasiert, bei 1000 Grad gebrannt, mit einer langen Zange aus dem Ofen genommen und rotglühend in Sägemehl gegeben. "Das Sägemehl fängt an zu brennen durch die Hitze, die Glasur reißt, der Rauch zieht in die Risse ein und färbt sie schwarz", erklärt Christiane Hoenge.

Wie schon im letzten Jahr beteiligen sich auch die Gastronomen an der Fira mit der "Ruta de Fang Tapas". Und das funktioniert so: Man steigt in den Messezug ein, der vom Ausstellungsgelände nach Pòrtol pendelt und unterwegs zwölf Stopps an Bars und Restaurants macht. An den Haltestellen gibt es für zwei Euro eine Tapa - jeweils sechs stehen zur Auswahl - sowie ein Gläschen Wein oder Bier. Nach etwa vierzig Minuten kommt der Zug wieder vorbei und man kann erneut einsteigen oder zu Fuß weiterlaufen.

Jedes Jahr steht die Fira del Fang unter einem besonderen Thema. "Dieses Jahr sind es die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft, aus denen Keramik gemacht wird", erklärt Antonia Coll. 39 Keramik-Künstler haben zu diesem Thema Arbeiten eingereicht. Die drei besten erhalten im Rahmen der Fira den Kunstpreis "Benet Mas", benannt nach einem mallorquinischen Keramiker. Der erste Preis geht dieses Jahr an die Okarinen-Bäuerin Carme Hermoso.