Das Urteil spricht dem Kellner Esteban Marchena ein Anrecht auf das Erbe zu. | Foto: Michels

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Esteban Marchena, der Kellner auf Mallorca, dem ein Gericht nun das Recht auf einen Millionen-Erbe zugesprochen hat, will den Namen seines biologischen Vaters nicht annehmen. "Wenn er mir nicht einmal ein Stück Brot gab, wozu will ich dann seinen Nachnamen?!", sagte 54-Jährige, der von seinem Erzeuger nie anerkannt worden war.

Nach jahrelangem Rechtsstreit hat nun ein Greicht den unehelichen Esteban Marchena zum rechtmäßigen Erben erklärt. Dadurch hat der Kellner, der in einem Hotel an der Playa de Muro im Norden von Mallorca arbeitet, Anrecht auf das Erbe seines Vaters. Es wird auf rund zwei Millionen Euro geschätzt, schreibt die spanische Tageszeitung Ultima Hora am Dienstag. Der südspanische Großgrundbesitzer war im Jahre 2005 gestorben.

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Marchenas Mutter war mit 17 Jahren als Hausmädchen in dem Anwesen eines andalusischen Großgrundbesitzers eingestellt worden. Dessen damals 34-jähriger Sohn schwängerte die Angestellte.

In jenen 1960er Jahren wurde die moralische Schuld den schwangeren Frauen gegeben. Die Mutter verlor ihre Arbeit und wurde auch von den eigenen Eltern aus dem Haus geworfen. Esteban Marchena kam mit sieben Jahren in ein Kinderheim, in dem er aufwuchs, bis er 15 war. Vor 40 Jahren wanderte er nach Mallorca aus, um einen Lebensunterhalt als Kellner zu finden und seine Mutter zu unterstützen.

Erst vor wenigen Jahren erfuhr er die Identität seines Vaters und strengte daraufhin einen Prozess an. Ein Gericht bei Sevilla hat ihn nun als legitimen Erben anerkannt. Das bedeutet, Marchena hat damit sogar Anrecht auf den Familiennamen seines Vaters. "Ich will den Namen aber nicht. Ich will nur das Geld", sagt der 54-Jährige. Für seine Mutter komme das in Aussicht stehende Vermögen zu spät. Sie starb von zwei Monaten.