Die letzte Liebe des erschossenen spanischen Poeten Federico Garcá Lorca war ein Jüngling, der später sein Leben vor allem auf Mallorca verbrachte. Das enthüllt das Buch "Los amores oscuros" des Autors Maunel Francisco Reina, das am 22. Mai erscheint.
1936, wenige Monate vor Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges, widmete Lorca dem damals 19 Jahre alten Juan Ramírez de Lucas leidenschaftliche Verse. Der Lyriker Lorca (38) und der junge Student hatten sich in Madrid kennengelernt.
Als Mitte Juli der Militäraufstand erfolgte, geriet Lorca, der als linker Intellektueller den konservativen Putschisten schon lange ein Dorn im Auge war, in unmitelbare Gefahr. Das Paar beschloss, gemeinsam ins Exil nach Mexiko zu gehen.
Doch der junge Juan Ramírez de Lucas war damals noch nicht volljährig und benötigte zur Ausreise die Zustimmung seiner Eltern. Zu diesem Zweck reiste er ins kastilische Albacete. Die konservative Familie ließ den jungen Mann jedoch nicht fort.
Lorca selbst geriet in seiner Heimatstadt Granada in Gefangenschaft und wurde am 19. August erschossen.
"Juan Ramírez de Lucas hat sich Zeit seines Lebens verantwortlich für den Tod Lorcas gefühlt", sagte Buchautor Maunel Francisco Reina der spanischen Tageszeitung "Ultima Hora". Denn Lorca habe wegen des jungen Gefährten die Abreise verzögert, bis es zu spät war.
Nach dem Krieg lebte Juan Ramírez de Lucas als Kunstkritiker und -sammler in Palma. Als Kommentator war er auch für "Ultima Hora" tätig. Seine Beziehung zu Lorca hielt er bis zu seinem Tod im Jahr 2010 geheim. Er verfügte, dass die poetische Liebschaft erst nach seinem Ableben publiziert werden dürfe.
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