Mit neuen Restriktionen will die Regierung von Mallorca und den Nachbarinseln das außer Kontrolle geratene Corona-Geschehen unter Kontrolle bringen. Diese richten sich vor allem gegen junge feierfreudige Menschen, die sich zurzeit nachts zu Trinkgelagen treffen und sich dort anstecken.
Zwischen 1 Uhr nachts und 6 Uhr morgens ist Personen aus unterschiedlichen Hausständen künftig untersagt, sich zu treffen, wie Regierungssprecher und Tourismusminister Iago Negueruela ausführte. Geplant ist, dass diese Maßnahme am Samstag, 24. Juli, in Kraft tritt. Zuvor muss das Oberste Gericht der Balearen, das "Tribunal Superior der Justicia", grünes Licht geben, da hier Grundrechte eingeschränkt werden sollen. Dafür müssen die Restaurants und Bars bereits um 1 Uhr statt um 2 Uhr nachts schließen, was bereits ab Donnerstag gilt.
Mit der vom Kabinett beschlossenen Maßnahme soll eine nächtliche Ausgangssperre umgangen werden. Diese war vom Obersten spanischen Gericht in Madrid vor einigen Wochen für illegal erklärt worden.
Wer an nächtlichen Trinkgelagen und illegalen Partys teilnimmt, wird zudem stärker zur Kasse gebeten. 1000 Euro müssen Personen bezahlen, die zu sogenannten "Botellones" und Festenzusammenkommen. Bei Minderjährigen werden die Eltern zur Kasse gebeten. Sollte es sich bei einem "Botellón"-Teilnehmer zudem um einen engen Kontakt zu einem positiv Getesteten handeln, werden 2000 Euro fällig. Nimmt eine positiv getestete Person an so einer Zusammenkunft teil, muss sie 5000 Euro bezahlen.
Im Bereich illegaler Feste wird zudem der Bußgeldkatalog erweitert: Organisatoren drohen künftig Strafen von bis zu 100.000 Euro. Die Behörden können jetzt auch gegen Eigentümer von Immobilien vorgehen, die diese anderen für Partys überlassen: Sollten sie verschweigen, wem sie ihren Grund und Boden übergeben haben, drohen auch ihnen mindestens 100.000 Euro Strafe.
Hinzu kommt, dass in Restaurants auf den Terrassen ab Donnerstag statt wie bisher zwölf nur noch acht Personen an den Tischen sitzen dürfen. Im Inneren dürfen das nur noch maximal vier statt sechs Personen tun.
Die Maßnahmen waren zuvor mit Arbeitgeberverbänden aus der Gastronomie-Branche abgesprochen worden und werden von diesen ausdrücklich begrüßt. Eine Verschärfung der Maskenpflicht, über die Lokalmedien spekuliert hatten, wird es nicht geben. Es bleibt dabei, dass bei einem Abstand über 1,5 Meter die Maske draußen abgenommen werden darf.
Für größere Veranstaltungen wurden ebenfalls Regeländerungen beschlossen: Höchstens 2500 Personen (bisher 5000) dürfen ab Donnerstag in Außenbereichen kulturellen und sportlichen Veranstaltungen beiwohnen. Was Strände und Parks anbelangt, so müssen diese statt wie bisher um 0 Uhr bereits um 22 Uhr menschenleer sein. Am nächsten Morgen dürfen sie dann ab 6 Uhr wieder betreten werden.
9 Kommentare
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Ich könnte dieser Regierung den Hals umdrehen. Das ist doch wieder der größte Unsinn. Die Trinkgelage mit vielen Menschen (welche ungeimpft sind) müssen natürlich aufhören. Allerdings sollten geimpfte Menschen von der Regelung 1-6 Uhr ausgenommen sein. Nun muss ich also wieder Freunde, welche zum Abendessen eingeladen sind um 1 Uhr nach Hause schicken?!? Wo ist denn da die Logik. Bus 1 Uhr sitzen wir zu acht am Esstisch und danach könnte man sich anstecken. Das ist alles wieder nicht ausgereift. Aber das ist ja wieder typisch für die “Franko Enkelin” Armengol ersteinmal generell verbieten ohne einen sinnvollen Plan zu haben. Das ist wieder einfach zum 🤮. Wenn nun geimpfte und genesene mit allen anderen in einen Topf geworfen werden und das auch noch inkl. Grundrechtsbeschrenkungen gesetzeskonform sein soll…… dann Gute Nacht.
das wird nicht viel bringen und schon gar nicht schnell, man hätte die Gastro/Bars 23 Uhr schliessen sollen, und ab 24-6 Uhr Ausgangssperre. Der normale Urlaubs und Familien Tourist mit Kindern liegt um die Zeit eh schon im Bett, weil die Kurzen um 7 Uhr wach sind und an den Strand wollen. Die Strafen find ich super gut - ich hoffe nur das die auch verhängt werden und vorallem auch kassiert werden. Wenn das wieder vom Gericht in 6 Monaten für rechtswidrig eingestuft wird , sind wieder alle doofen die Mutla gezahlt haben und die , welche es auf den Prozess ankommen liesen , sparen sich das Geld. Zucht und Ordnung sind leider Tugenden die leider aus der Mode gekommen sind.
Sehr gut! Das sind endlich Maßnahmen, die auf den Kern der steigenden Infektionszahlen zielen. Nun muss die Polizei aber ihr ganzes Potenzial auf ihre Durchsetzung konzentrieren. Die Verfolgung des Handels mit gefälschten Markenprodukten (beispielsweise) ist jetzt zweitrangig, ebenso wie die Maßregelung von Straßenmusikern, die zu lange am gleichen Ort spielen. Wie sagten die alten Römer? „Hic Rhodus, hic salta!“ Mit anderen Worten: hier spielt die Musik. Alles andere ist jetzt zweitrangig!
Test vor Einreise hätte man beibehalten sollen. Vielleicht wären dann viele erst gar nicht geflogen. Oft hat man keine Symptome und bei Rückflug nach Deutschland brauchte man den schon die ganze Zeit. Dann kam bei vielen nach dem Test auf der Insel das böse Erwachen.
Einerseits finde ich es gut, anderseits auch wieder nicht. Ich bin den ganzen Tag mit einer Freundin zusammen. Wir wohnen in verschiedenen Hotels. Dann dürften wir nach 1 Uhr nicht mal mehr zusammen die Strasse hoch laufen. Wie doof ist das denn...
Ich glaube nicht, dass der Inzidenzwert hier eine entsprechende Aussagekraft hat. In Anbetracht der bisherigen vollständig geimpften.
Jetzt Bedarf es noch der fehlenden Kapazitäten (Polizisten etc) angesichts der Herrscharen, die Restriktionen umzusetzen. Ich drücke die Daumen, dass es nicht nur bei leeren Drohgebärden bleibt.
Alles schön in der Theorie. Aber wenn um 2 Uhr nachts sich zehntausende feiernde Jugendliche am Strand an der Playa de Palma aufhalten und dann eine Polizeistreife nichts tuend vorbeifährt.... ist das ganze doch sehr unrealistisch.
Diese Regelungen sind aus Gründen sehr, sehr gut ... Die Inzidenz wird zeigen, wie gut ...