Ein Auto zum Preis von 100.000 Euro oder mehr ist nicht jedermanns Geldbeutel. Doch auch Luxus-Schlitten müssen an den Mann oder an die Frau gebracht werden. Kein einfaches Unterfangen. Es sei denn, man geht nach Mallorca zum Kundenfang. Wohlhabende Menschen mit dem nötigen Kleingeld für einen Aston Martin oder 7er BMW sind auf der Insel keine so seltene Spezies.
Die Idee der Organisatoren der „Mallorca Classic Week” (S. 6/7), Herstellern von Prämienfahrzeugen ihre Traumautos im Rahmen eines exklusiven und internationalen Oldtimer-Events zu präsentieren, ist daher keineswegs dumm. Im Gegenteil. Auch die internationale Yachtbranche nutzt seit vielen Jahren die Vorzüge Mallorcas, um potentielle Kundschaft an Bord zu holen. Wer in Frankfurt wohnt und nach einer Motor- oder Segelyacht Ausschau hält, findet auf der Insel die perfekte Möglichkeit, um das Boot direkt vor Ort auszuprobieren. Das gleiche Konzept einer solchen „Driving Experience” unter Sonne und Palmen dürfte auch auf sündhaft teure Luxus- oder Sportwagen übertragbar sein. Einen Porsche oder einen Mercedes SL bei Regen und Nebel in Deutschland auszuprobieren, versprüht sicherlich nicht das gleiche Lebensgefühl wie auf einer kurvenreichen Straße durch die Tramuntana. Und für Traumwagen gibt es nur einen Kaufanreiz: das Lebensgefühl, das dieser Wagen vermittelt.
Dazu kommt, dass Mallorca immer noch schneller und einfacher zu erreichen ist, als von Hamburg zum Porsche-Zentrum nach Stuttgart zu fahren. Die geplante „Mallorca Car Week” mit Automobilpräsentationen dürfte zudem auch der hiesigen Wirtschaft zugutekommen. Allein bei der Präsentation des neuen BMW i7 Ende Oktober werden über 2.500 Händler auf die Insel gebracht. Und die brauchen während ihres Aufenthaltes eine Unterkunft, Verpflegung und ein Unterhaltungsprogramm.
Wenn Sie das nächste Mal von einem Maserati auf der Autobahn überholt werden, blicken Sie ihm nicht neidisch hinterher. Er tut der Insel vielleicht gut.
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