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Strand, Meer und Sonne gehören traditionell zu den wichtigsten Attraktionen Mallorcas - gleichermaßen für Touristen als auch für Residenten. Logisch also, dass die Qualität der ersten beiden regelmäßig geprüft werden muss. Mit blauen Flaggen kann der Badegast sichergehen, dass zumindest ein Grundservice und eine gewisse Sauberkeit vorhanden ist.

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Außerdem kontrolliert Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums regelmäßig, dass sich keine Bakterien im Wasser tummeln, die Menschen krank machen. Das ist an den meisten Stränden Mallorcas der Fall, sofern nicht einmal schlecht gereinigtes Abwasser eingeleitet wird. So weit so gut. Nur hat Sauberkeit weit mehr als mit dem Vorhandensein von schädlichen Bakterien zu tun. Wer einmal nach einem starken Regenfall an den Stadtstrand von Palma geht, kann ausschnittsweise erahnen, was das Meer alles zu schlucken hat und nur zum Teil wieder an der Küste ausspuckt. Vor allem nicht biologisch zersetzbares Plastik hat die Weltmeere verseucht und befindet sich damit auch in mallorquinischen Gewässern. Dieses Problem ist längst zu einer globalen Umweltkatastrophe geworden, die auf den ersten Blick nicht immer zu erkennen ist. Mikroplastik befindet sich buchstäblich überall im Meer und wird von Fischen und Meerestieren aufgenommen - ist aber nicht mit bloßem Auge zu sehen. Völlig natürlich, aber in der Wahrnehmung als Schmutz abgespeichert, ist ein von Strömungen aufgewühlter Meeresboden, der Sand und Seegräser hochspült. Das gibt trübes Wasser, gehört aber zum natürlichen Kreislauf. Die Definition von „sauberem Meerwasser” kann unterschiedlich sein. Dem Nutzer dieser natürlichen Ressource Meer muss klar sein, dass er zu einem Teil des Problems wird, wenn er sich nicht entsprechend verhält. Dazu gehört es selbstverständlich nicht nur seinen Müll vom Strand mitzunehmen, sondern auch ansonsten darauf zu achten, keinen Müll zu generieren, der irgendwann im Meer landet. Das bedeutet etwa, keine Wattestäbchen in die Toilette zu werfen. Der nächste Regen kommt bestimmt und damit das nächste Überlaufen der überlasteten Kanalisation.