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Harte Wortgefechte, aber dann weitgehend Einigkeit bei den Abstimmungen. Auf diesen Nenner lässt sich die außerordentliche Stadtratssitzung bringen, die zu Wochenbeginn im Rathaus von Palma auf Antrag der konservativen Partido Popular stattfand. Das Ziel: Maßnahmen auf den Weg zu bringen, um wieder mehr Ordnung an der Playa de Palma zu schaffen im Kampf gegen Kleinkriminelle (Hütchenspieler, Klauhuren, Taschendiebe, Ramschhändler) sowie gegen die Alkoholexzesse der Urlauber. Viele der Reden und Gegenreden im Fünf-Minuten-Takt rezitierten altbekannte Argumente und Gegenargumente, manches erinnerte an eine Showeinlage, denn viele der Punkte, die zur Abstimmung standen, waren im Vorfeld zwischen der Opposition und der linken Regierungsmehrheit abgesprochen worden. Weltfremd wirkten dabei mitunter die Konservativen, die jetzt Dinge forderten, so als ob sie nicht selbst die vergangenen vier Jahre das Sagen gehabt hätten, wie etwa mehr Putz- und Polizeikräfte in den Straßen. Da konterte die Linke zu Recht, dass die Konservativen den Polizeietat so zusammengestutzt hatten, dass das Geld zuletzt nicht einmal mehr dafür reichte, die Linsen der Sicherheitskameras an der Promenade zu reinigen. Als weltfremd erweisen sich aber auch zum Teil die Vorhaben von Palmas Bürgermeister José Hila, wenn er zur Lösung der Probleme den Alkoholverkauf in den Läden und Geschäften beschränken will. Selbst wenn es gelingen sollte, die Verkaufszeiten enger zu fassen, dann besorgen sich die Leute ihre Dosen und Flaschen eben eine halbe Stunde vor dem Verkaufsstopp. Sinnvoller ist es sicher allemal, den exzessiven Konsum auf der Promenade und am Strand zu unterbinden. Und zwar durch Polizeipräsenz und Geldbußen, wie sie im Sommer 2014 angewandt wurden - und wie sie seit dem Regierungswechsel im Sommer 2015 nicht mehr umgesetzt werden. Der Sumpf an der Playa de Palma lässt sich nur durch konsequente Maßnahmen austrocknen, nicht durch heiße Luft. Von Alexander Sepasgosarian