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Wer mit erfahrenen Touristikern spricht, begegnet früher oder später jenem Glanz, den sie in den Augen haben, wenn sie von vergangenen Jahrzehnten sprechen, als das Geschäft mit dem Fremdenverkehr ein weites Experimentierfeld war, in dem Unternehmer von Saison zu Saison neue Erfolge verbuchen konnten. Daran hat sich letztlich bis heute nichts geändert, denn der Tourismus ist kein starres, sondern ein eigentümlich virtuelles Gebilde, das sich immer wieder wandelt und stets vor neuen Herausforderungen wiederfindet. Waren dies in den Pioniertagen des Tourismus etwa der Mangel an Bettenkapazität (die sich ungeachtet der Hotel-Neubauten Jahr für Jahr wiederholte), oder die aus heutiger Sicht antiquierten Kommunikationswege (schriftliche Korrespondenz, Telefon, Telefax), so sind die Herausforderungen heute ganz anderer Natur: Es geht darum, die Auswirkungen der nahezu totalen Flexibilisierung in der Tourismusindustrie neu zu regeln. Die hohen Auslastungen zur Hochsaison müssen so gestaltet werden, dass sie den Tourismus durch schiere Masse nicht abwürgen. Sollte es zu einer Deckelung des Wachstums im Sommer kommen, dann ist eine Förderung in der Nebensaison umso notwendiger, um keine Einbußen an Umsatz und Arbeitsplätzen hinnehmen zu müssen. Das ist eine komplizierte Angelegenheit, denn es sind viele Stellschrauben, die bei der Tourismusmaschinerie ineinander greifen. Bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen in allen Bereichen - Politik, Unternehmen, Gewerkschaften, Beschäftigte - ausreichend Konsens erzielen können, um zu vernünftigen und - wie in den Pioniertagen - zu innovativen Lösungen zu kommen. Und dabei muss es einerseits nicht nur der "große Wurf" sein. Denn es gibt andererseits viele kleine Stellschrauben, die ebenfalls noch anzuziehen sind. Ein Beispiel: Wie will man eine große Tourismusdestination managen, wenn es nicht einmal gelingt, die Kleinkriminalität an der Playa de Palma zu beseitigen? Autor: Alexander Sepasgosarian