Kein Gemeindefest ohne „Ball de Bot”. Dabei handelt es sich um Tänze höfischen Ursprungs, die im 17. und 18. Jahrhundert von der Oberschicht und bei Theateraufführungen auf Mallorca eingeführt und schnell von der einfachen mallorquinischen Bevölkerung übernommen wurden. Beim Ball de Bot (Deutsch: „Hüpftanz”) unterscheidet man vier verschiedene Kategorien, die bekannteste Form ist der Bolero, der zumeist bei den traditionellen Firas auf Mallorca aufgeführt wird.
Bekanntes Brauchtum sind die feurigen Feierlichkeiten zu Ehren von Sant Antoni am 17. Juni. Am Vorabend werden in vielen Gemeinden große Feuer („Foguerons”) entfacht. Am eindrucksvollsten begeht die Landgemeinde Sa Pobla das teuflische Spektakel. Dabei ziehen die „Dimonis”, die mallorquinischen Teufel – bewaffnet mit Bambusstöcken, langen Gewändern und Teufelsmasken – durch die Straßen.
Auf andere Weise eindrucksvoll sind die Prozessionen zur Karwoche. „Büßer” ziehen in Kapuzengewändern durch die nächtlichen Straßen Palmas, oft ganz still und nur im Rhythmus der Trommeln. Einige Teilnehmer gehen barfuß, andere legen sich sogar Ketten an. Die Tradition dieser etwas unheimlich anmutenden Prozessionen geht bis ins 12. Jahrhundert zurück.
Die nachgestellten Kämpfe zwischen Einheimischen und Piraten in Sóller (im Mai) und Pollença (im August) erinnern an den Sieg der Insulaner über Piraten, die im 16. Jahrhundert auf Mallorca anlanden wollten. Voll kostümiert und mit viel Lärm, Knallerei und Spaß wird das wilde Gemetzel gefeiert – unbedingt sehenswert.
Die Stadt Palma hat übrigens angekündigt, noch in diesem Jahr ein Zentrum für volkstümliche und traditionelle Kultur zu eröffnen. Der Fokus der Hauptausstellung soll liegen auf dem volkstümlichen Tanz Ball de Bot, ursprüngliche mallorquinische Musik und die Tradition der „Dimonis” auf Mallorca.
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