Teil 18 der MM-Videoserie „Die Mallorquiner“ der deutschen Fernsehjournalistin Sibylle Tiessen. Präsentiert von TUI (Länge 6:45). | Youtube: Mallorca Magazin TV

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Alles fing mit dem Lesen an. Die Geschichten ihrer Mutter fesselten die heutige Regisseurin Marga Melià so sehr, dass sie bereits mit drei Jahren lesen konnte und ihr Wunsch schnell feststand, bald eigene Geschichten zu erzählen.

„Um das Filmemachen ging es mir lange Zeit gar nicht”, betont Melià, die erst nach einem Journalistik-Studium und nach einem Buch über Mallorcas Künstler auf die Idee kam, ihre Storys audiovisuell zu erzählen.

Melià hat sich bereits einen Namen gemacht. Egal ob im Kino oder auf Netflix und Amazon. Ihre Filme sind beliebt.
Melià hat sich bereits einen Namen gemacht. Egal ob im Kino oder auf Netflix und Amazon. Ihre Filme sind beliebt.

Ihr Können hat die Drehbuchautorin mittlerweile bewiesen. Nach drei Kurzfilmen, zwei Dokumentarfilmen und einem Spielfilm, hat sich Melià einen Namen gemacht. 2017 hatte sie es als erste Frau auf den Balearen geschafft, eine Produktion in die Kinos zu bringen. Auf Streaming-Seiten wie Amazon, Netflix und Filmin ist „Bittersweet Days” mittlerweile auch zu sehen.

Egal ob mit ihrem Durchbruch bei ihrem Kinofilmdebüt oder in ihren anderen Werken: ihre Filme erzählen nicht nur reine fiktive Geschichten. Sie sind gefüttert mit Erlebnissen, Erfahrungen und Gedanken, die Melià selbst beschäftigen.

Melià verarbeitet in ihren Werken Themen das eigene Leben. Der Film „Bittersweet Days” beinhaltet Aspekte der persönlichen Entwicklung und Krisen der Autorin.
Melià verarbeitet in ihren Werken Themen des eigenen Lebens.. Der Film „Bittersweet Days” beinhaltet Aspekte der persönlichen Entwicklung und Krisen der Autorin.

„Ich habe mit meinem Job meine Berufung gefunden”, sagt die Mallorquinerin. „In den Filmen steckt viel aus meinem eigenen Leben. Themen, die mich berühren, kann ich so mit anderen teilen und weltweit kommunizieren”, sagt sie und lächelt. Dabei bediene sie sich Themen, die Menschen bewegen. „Ich stelle dar, wie sie mit ihren Problemen und existenziellen Fragen des Lebens umgehen. Und wie die Betroffenen schließlich versuchen, den Weg zum eigenen Glück zu finden”, erklärt die Palmesanerin.

In dem Spielfilm „Bittersweet Days” war es die Krise einer 30-jährigen Frau, die das Publikum faszinierte. „Die Protagonistin ist mit nichts zufrieden – weder mit ihrem Job, noch mit ihrem Partner. Wie viele andere Menschen ist sie gezwungen, ihr Leben zu überdenken und gegebenenfalls zu verändern”, beschreibt die 42-Jährige die Story.

„Die Handlung bietet viele Einsichten in meine persönliche Geschichte und Entwicklung. Wie die Hauptdarstellerin, habe ich in Barcelona gelebt”, so Melià. Ihre frühere Wohnung in der Metropole diente sogar als Drehort. Beide Frauen beschäftigte die Frage, was ihr gesellschaftliches Umfeld von ihnen erwartet. „Das Rollenbild der Frau hat sich im 20. und 21. Jahrhundert stark verändert. „Die Eltern meiner Generation hatten in meinem Alter schon Kinder, standen mit beiden Beinen im Leben. Diktieren gesellschaftliche Normen den Frauen, ob es mit 30 Jahren ‚an der Zeit’ ist, ein Kind zu zeugen? Oder haben diese Faktoren keinen Einfluss auf unsere persönlichen Entscheidungen?”, fragt Melià. Dennoch sei sie wieder auf die Insel zurückgekehrt um hier mit ihrem Partner Xisco Martorell zu arbeiten und ihren Sohn großziehen.

Melià arbeitet mit ihrem Lebensgefährten Xisco (l.) gemeinsam an Projekten. Er hilft ihr als Kameramann und Redakteur.
Melià arbeitet mit ihrem Lebensgefährten Xisco (l.) gemeinsam an Projekten. Er hilft ihr als Kameramann und Cutter.

Bei den zahlreichen persönlichen Parallelen in Fiktion und Realität ist klar, dass Mallorca auch Teil Meliàs Werken ist. „Mir sind die Verbindungen zu meinem Leben so wichtig, dass ich auch die Landschaften meiner Heimat mit einbeziehe. Auch auf die Gefahr hin, dass ich zur Massifizierung beitrage, indem ich auf schöne Orte aufmerksam mache”, betont die Filmemacherin. „Ich habe auf dem spanischen Festland, in Deutschland und Italien gelebt und überall ein Zuhause und Freunde gefunden”, so Melià. Dennoch sei sie wieder auf die Insel zurückgekehrt um hier mit ihrem Partner Xisco zu arbeiten und ihren Sohn großziehen. „Mallorca ist kein Paradies – hier ist es weder besser noch schlechter als an anderen Orten”, so Melià überzeugt. Die Globalisierung zeige an allen Orten der Erde die gleichen Auswirkungen. Die Welt werde vereinheitlicht. Nichts sei mehr authentisch oder original. „Aber so kann es nicht weitergehen”, fügt die Insulanerin hastig hinzu. „Die Insel ist zu voll. Beliebte Strände können wir Mallorquiner seit Jahren nicht mehr besuchen, Wohnraum ist unbezahlbar und auch alle anderen Kosten sind auf die Portemonnaies der Touristen zugeschnitten”, sagt sie traurig und sieht die Zukunft der Insel nicht allzu optimistisch. „Warum ist jeder überzeugt, dass alles immer größer, weiter, schneller und ‚besser’ werden muss? Ich bin überzeugt, dass uns diese Ziele keine Vorteile bringen werden”, resümiert Melià.

Auf dem diesjährigen Atlàntida Film Fest feiert ihr neuer Dokumentarfilm „Cien Libros JuntasPremiere.

Kooperation mit TUI

Unterstützung aus der Touristikbranche: Gesponsert wird das Video-Projekt von Europas führendem Touristikkonzern Tui und seiner Tui Care Foundation. Gegründet wurde die Initiative 2016 mit dem Ziel, in den Destinationen nachhaltige Projekte zu unterstützen. Dabei setzt die Stiftung auf das Potenzial des Tourismussektors als Motor für gesellschaftliche Entwicklung, Bildung und Wohlstand. Der Konzern fördert dabei nachhaltigen Tourismus in Zusammenarbeit mit Einheimischen.