Carmen Serra ist Präsidentin der Verlagsgruppe Serra. | R.L.

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Ich empfinde eine sehr hohe Verantwortung, diese Zeilen zur Erinnerung an ein so wichtiges Ereignis wie das 50-jährige Bestehen des Mallorca Magazins zu verfassen, zumal es mein Vater war, der zusammen mit Andrés Vidal und Hans Reitz die Wochenzeitung mitbegründet hatte und die Leitartikel in den früheren Jubiläumsbeilagen schrieb, das letzte Mal für die Ausgabe zum 45. Jahrestag der Gründung von MM.

In den vergangenen fünf Jahren hat sich in unserer Gesellschaft viel verändert. Ich glaube, ich kann mit Sicherheit sagen, dass im Jahr 2016 niemand vorhersehen konnte, was die Zukunft bringen würde. Wir haben den schlimmsten Alptraum erlebt, den man sich vorstellen kann, eine große soziale und wirtschaftliche Krise, insbesondere im Gesundheitsbereich, die alle Parameter des bisherigen Zusammenlebens verändert hat. Die gesamte Menschheit ist von diesem schrecklichen Virus betroffen, der Millionen von Familien in Mitleidenschaft gezogen hat, aber es ist auch eine Tatsache, dass wir gemeinsam das Unvorstellbare erreicht haben: Zum ersten Mal hat sich die ganze Welt zusammengetan, um einen Impfstoff gegen das Coronavirus zu entwickeln, und die Bürger haben gezeigt, dass es solidarisch möglich ist, die größten Schwierigkeiten zu überwinden und zu meistern.

Ich möchte die Gelegenheit nicht versäumen, all jenen mein aufrichtiges Mitgefühl auszusprechen, die von Covid-19 betroffen waren und sind, aber auch Anerkennung allen Mitarbeitern des Gesundheitswesens und den Bürgern im Allgemeinen, die dafür gekämpft haben, diese schreckliche Zeit zu überwinden.

Es ist dieser Kampfgeist, der auch das Mallorca Magazin seit seinen Anfängen geleitet hat. Als am 19. Juni 1971 die erste Ausgabe des Mallorca Magazins unter der Leitung von Hans Reitz erschien, begann eine Zeit des Risikos und der Ungewissheit - es war in jenen Jahren nicht einfach, eine Publikation in deutscher Sprache herauszugeben -, aber auch des Enthusiasmus und der harten Arbeit des gesamten Redaktionsteams. Es waren turbulente und schwierige Jahre, die durch die Ölkrise der 1970er Jahre und ihre Folgen für den Tourismus noch verschärft wurden.

Zu einem Zeitpunkt, als der Fortbestand der Wochenzeitung gefährdet schien, übernahm Wolfram Seifert 1981 die Leitung, und unter seiner Führung begann eine Zeit der Stabilität für das Mallorca Magazin. Mit Wolfram an der Spitze brach unsere Publikation Auflagen- und Verkaufsrekorde, wurde zum verbindenden Element zwischen Deutschen und Mallorquinern und erreichte, was sich nur wenige vorstellen konnten: das Bindeglied zwischen Deutschland und Mallorca zu sein. Das Mallorca Magazin brachte die Kultur, die Sprache, die Traditionen und das Brauchtum der Mallorquiner der immer größer werdenden deutschen Gesellschaft auf der Insel sowie den Touristen, die uns jedes Jahr besuchten, näher.

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Die dritte Periode (2009-2018) unter der Leitung von Bernd Jogalla war eine Zeit der absoluten Konsolidierung und Festigung all der großartigen Arbeit, die das vorherige Team geleistet hatte. Mit Bernd ist es uns gelungen, die Treue unserer Leser und Kunden zu gewinnen, das Mallorca Magazin für neue Gewohnheiten zu öffnen und die Papierausgabe durch den digitalen Auftritt zu ergänzen.

Bernds unerwarteter Tod hat uns alle schockiert. Jeder Abschied ist schmerzhaft, aber wenn das Schicksal uns plötzlich einen Kollegen, einen Freund nimmt, ist der Verlust schwer zu überwinden. Trotz allem, und wie ich eingangs sagte, liegt der Kampfgeist dieser großen Familie, die das Mallorca Magazin bildet, in ihrer DNA. So übernahm Alex Sepasgosarian das Ruder der Wochenzeitung und unter seiner Leitung setzt das Mallorca Magazin seine Reise fort und beginnt eine Ära auf dem Weg zur Reife.

Ich möchte nicht all die großartigen Menschen vergessen, die in diesen 50 Jahren daran gearbeitet haben, die Spitze zu erreichen. Wir danken jedem Einzelnen von ihnen für sein Engagement. Mein besonderer Dank gilt Toni Gibert und Jesús Castro, die mit ihrem Engagement und ihrer Hingabe ein Vorbild für uns alle sind und auch weiterhin sein werden.

All diese Arbeit hätte keinen Sinn, wenn wir nicht den Rückhalt, das Vertrauen und die Unterstützung unserer Leser, Abonnenten, Mitarbeiter, Kunden und Freunde hätten, die dem Mallorca Magazin in den vergangenen 50 Jahren ihr Vertrauen geschenkt haben. Ich kann mich bei Ihnen allen nur bedanken und bin überzeugt, dass wir alle ein großartiges Team sind.

Ich kann nicht schließen, ohne derer zu gedenken, die nicht mehr unter uns sind: unsere Eltern, Pere A. Serra und Margalida Magraner, und unser lieber und stets in Erinnerung bleibender Freund Bernd Jogalla. In ihrem Gedenken werden wir alle weiter gemeinsam kämpfen und noch 50 Jahre lang das Bindeglied zwischen Mallorquinern und Deutschen sein.

Carmen Serra ist Präsidentin der Verlagsgruppe Serra.