Zyklus "Große Pianisten" - Nelson Goerner

“Zyklus der großen Pianisten“ - so sind zwei Konzerte überschrieben, die erstmals im Rahmen des European Pianofest veranstaltet werden. Als Erster tritt Nelson Goerner im Auditorium auf. Der 46-jährige Pianist stammt aus Argentinien und kam im Alter von 18 Jahren mit einem Stipendium in der Tasche nach Genf.

Sein Preis 1990 beim Genfer Musikwettbewerb und sein Studium bei der Busoni-Schülerin Maria Tipo ermöglichten ihm zahlreiche Debüts bei bedeutenden Festivals und an den großen Häusern Europas.

Heute zählt Goerner zu den bedeutendsten Pianisten seiner Generation. Im Hinblick auf seine Musikalität und sein filigranes Spiel bezeichnete die französische Zeitschrift „Diapason“ ihn als „Dichter, der zugleich Goldschmied ist“. Doch der Pianist lacht und wiegelt ab: Er sei vor allem daran interessiert, dass seine Interpretationen immer großartiger werden. Das bedeutet, dass er sich sein Repertoire sorgfältig erarbeitet und jeden Tag eine eiserne Disziplin einhält: „Man muss enorm an der Konzentration, aber auch an der physischen Seite arbeiten, um in den entscheidenden Momenten Flügel zu haben. Denn jedes Konzert ist einzigartig und etwas Besonderes“, erklärt er.

In Palma wird Goerner zunächst zwei Nocturnes und die Sonate Nr. 3 von Frédéric Chopin interpretieren. Letztgenanntes Stück hat er auch auf einer hochgelobten CD eingespielt. „Man hat mich als Chopin-Experten bezeichnet. Das erklärt mit den ersten Teil des Rezitals“, sagt der Pianist.

Des Weiteren wird er drei Stücke aus der „Suite Iberia“ von Isaac Albéniz spielen, gefolgt von „La soirée dans Grenade“ von Claude Debussy. „Dieses Stück sagt alles in fünf Minuten“, lässt Goerner seine Bewunderung für Debussy durchblicken: „Er hat es geschafft, dass man den Hauch des Besondern von Granada spürt.“

Den Schlusspunkt des spanischen Teils seines Konzertprogramms bildet die „Rhapsodie espagnole“ von Franz Liszt, die Goerner als strahlendes und leuchtendes Werk bezeichnet. (mb)