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Diese Wanderung - man sollte vielleicht lieber von einem Spaziergang schreiben - beinhaltet eigentlich nur eine Schwierigkeit: das Parken. Denn der Weg beginnt bei Kilometerstein 4 der Abfahrt von Valldemossa nach Port de Valldemossa, und an dieser Stelle sind nur einige wenige Stellplätze am Straßenrand zu ergattern. Tipp: Sehr früh starten oder den zirka zwei Kilometer langen Marsch vom Hafen bis zum Beginn des Spazierweges einkalkulieren.

Haben wir das verwitterte grüne Metalltor erst einmal durchschritten, befinden wir uns in einer anderen Welt, in einer Welt, die schon den habsburgischen Erzherzog Ludwig Salvator faszinierte. Eine Dreiviertelstunde spazieren wir auf einem ebenen und steinigen Pfad einen Küstenstreifen entlang, der zu den schönsten Mallorcas gehört. Am Wegesrand die Reste eines früheren Kalkofens, jahrhundertealte Olivenbäume und herrliche Anwesen, deren Eigentümer man durchaus beneiden darf.

Einer von ihnen ist der Hollywood-Schauspieler Michael Douglas, dessen Finca S'Estaca zu den Sehenswürdigkeiten dieses Ausflugs gehört. Ludwig Salvator hatte das Haus 1887 für seine Geliebte Catalina Homar erbaut, die es bis zu ihrem Tod im Jahre 1905 bewohnte. Inspiriert von der traditionellen sizilianischen Architektur, bildet das weiße Schlösschen einen interessanten Kontrast zu den mallorquinischen Natursteinbauten der Region.

S'Estaca, umgeben von sehr gepflegten Wein-Terrassen, hat schon viele Berühmtheiten beherbergt. Der erste prominente Gast soll im Jahre 1893 Kaiserin Sisi gewesen sein.

Ziel unseres Spaziergangs ist allerdings der "Hafen" von S'Estaca, eine Ansammlung von Fischerhäuschen, wie Schwalbennester in den Fels geklebt. Dazu müssen wir am Ende des Weges einen steilen Serpentinenweg hinab zum Meer bewältigen, dessen Aufstieg - zirka 20 Minuten - die einzige sportliche Herausforderung des Ausfluges darstellt.

Ein verwittertes Holzschild mit der Aufschrift "S'Estaca" empfängt den Besucher. Die Hütten sind vor allem an den Wochenenden von Einheimischen bewohnt. Man fühlt sich in dieser Miniatursiedlung ein bisschen wie ein Eindringling. Ein Gefühl, das aber rasch schwindet, nachdem wir ein bisschen mit dem Senior geschwatzt haben, der vor dem Dutzend Bootsgaragen - "Escars" genannt - gerade den bescheidenen Fang des Tages ausnimmt. Nein, die Wanderer stören nicht, versichert er uns, und fügt hinzu: "Wenn ihr etwas braucht, sagt es mir."

Auf der Rampe vor den Bootshäusern, die ein mächtiger Fels im Meer von den zerstörerischen Winterstürmen schützt, lässt sich wunderbar picknicken. Das Wasser ist glasklar, und da die Frühlingssonne den Beton kräftig aufgeheizt hat, wünschen wir uns im Übermut, wir hätten die Badehose eingepackt ...

Zurück geht es auf dem gleichen Weg, auf dem wir gekommen sind. Jetzt lesen wir auch die Rückseite des "Ortschildes": "Adeú" steht da geschrieben - auf Wiedersehen.