bar de pueblo esporles
Kaum ein Dorf auf Mallorca wird so oft links liegen gelassen wie Esporles. Jedes Jahr fahren Tausende Urlauber durch den Ort, um eines der bekanntesten Freilichtmuseen der Insel zu besuchen: La Granja. Das Landgut mit dem historischen Herrenhaus liegt in einem Tal oberhalb des Dorfes und präsentiert mit eindrucksvollen Gärten jenen Lebensstil,wie ihn dermallorquinische Adel auf seinen Anwesen zu pflegen verstand. Bei so viel Glanz kann Esporles nicht recht mithalten. Gleichwohl ist der Ort
sehenswert. Bereits die prächtige Platanenallee wertet die Ankunft auf. Es sind der Bach, der das Dorf in zwei Hälften teilt, und seine Uferbefestigung, die die Bäume gerettet haben: Anders als in vielen Orten der Insel wurden sie nicht der Straßenverbreiterung geopfert. In ihrem Schatten ist es eine Lust, über den platzartigen Passeig del Rei zu promenieren, vor allem, wenn samstags Markt ist und die Cafés zum Verweilen einladen.
Nördlich der Flaniermeile schließt sich der älteste Ortsteil Esporles', die „vila vella”, an. Seine Bewohner waren in grauer Vorzeit der Schrecken des Adels. Bei den Bauernaufständen in den Jahren 1450 und 1520 waren sie vorne mit dabei und plünderten die Landgüter in der Umgebung. Das kam den Dörflern teuer zu stehen. 1523 wurden nach der Niederschlagung der Unruhen 53 Prozent der Bevölkerung hingerichtet.
Ruhig blieb es auch 1936 beim Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges nicht. Esporles war einer der ganz wenigen Orte Mallorcas, der gegen den Putsch des Militärs zu den Waffen griff. Doch der Widerstand der (Textil)-Arbeiter wurde nach wenigen Tagen gewaltsam gebrochen.
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