Grüne Tonne:
Für Altglas ist die Firma TM Alcúdia im Polígono Ses Veles in Bun-yola zuständig. Einige Gemeinden bringen den Inhalt der grünen Container direkt dorthin, andere laden ihn erst in einer der fünf Umschlagstationen der Insel zwischen. In Bun-yola wird das Altglas gesäubert und zu einem dicken Pulver zerkleinert. Die weitere Verarbeitung erfolgt nicht auf Mallorca, sondern in Tarragona auf dem Festland.
Blaue Tonne:
Lediglich Altpapier wird auf Mallorca zu neuen Produkten verarbeitet. Eine Papiermühle befindet sich in Marratxí, sie heißt Ismax. Die andere ist in Son Castelló in Palma, Trias e hijos. Der Transport zu den Firmen erfolgt direkt oder über die Umschlagstationen.
Eine Zielvorgabe der EU lautet:
Bis zum Jahre 2020 sollen 50 Prozent der anfallenden Abfälle recycelt werden. Für die Stadt Palma - wo nahezu jeder zweite Balearen-Bürger seinen Wohnsitz hat - ist das nach wie vor ein weit entferntes Ziel. Denn im Stadtgebiet werden nach dem System der Mülltrennung vorerst nur drei Schwerpunkte - Altpapier und Kartons, Altglas und Verpackungsmüll - separat entsorgt. Die entsprechende Quote für recycelten Müll am Gesamtaufkommen lag die vergangenen Jahre stets unter 15 Prozent; im ersten Halbjahr 2016 konnte sie jedoch auf 16,5 Prozent angehoben werden. Nach neuesten Angaben der Betreiber der Verbrennungsanlage von Son Reus, Tirme, liegt die Quote mallorcaweit bei 19,19 Prozent.
Um die Recycling-Quote weiter auszubauen, wollen die Müllverantwortlichen verstärkt die getrennte Entsorgung von Biomüll zur Pflicht machen. Die Abfälle sollen in einer modernen Anlage kompostiert und der Landwirtschaft zugeführt werden. Die dabei anfallenden Faulgase seien als erneuerbare Energien zur Stromerzeugung zu nutzen. Nach Berechnungen des Inselrates machen die organischen Bioabfälle im Mülleimer eines Haushaltes etwa 40 Prozent aus. Noch muss dieses Material weitgehend in Son Reus verbrannt werden. Denn vorerst werden Bioabfälle nur in einigen Dörfern auf Mallorca getrennt eingesammelt, in speziellen Tüten. Doch auch hier ist der Anteil im Vorjahr um 10,4 Prozent gestiegen.
In Palma soll das Entsorgen von Biomüll ebenfalls zur Pflicht werden. Bereits in den kommenden Monaten werden für die Altstadt mobile Entsorgungseinheiten für getrennten Müll bereitgestellt. Neben Altglas, Papier, Plastik und Hausmüll sollen dann auch organische Küchenabfälle abgeholt werden.
Der Bericht ist Teil des Themas der Woche im neuen MM. Die vollständige Berichterstattung lesen Sie in der jüngsten Ausgabe (16/2017), erhältlich am Kiosk auf Mallorca, sowie an den Bahnhöfen und Flughäfen in Deutschland; oder auf E-Paper.
Machen Sie auch bei der MM-Umfrage mit (siehe unten)!
5 Kommentare
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Habt ihr ale keine Kinder — es gibt doch auch ein Morgen
Habe rumgesucht und gefunden, dass die Papiermühle ISMAX wie oben erwähnt, auf Mallorca Altpapier verwertet. Aber leider keine EU-Certifizierung hat. Der Link auf andere Zertifikate funktioniert auf der Homepage nicht. Die Seite wird nicht gefunden. Eine EU-Certifizierunt erhält man nur, wenn man auch die Umweltschutzvorgaben beim Recyceling selbst erfüllt. Es ist zu hoffen, dass man sie bekommt. Gut finde ich den Ansatz zur Verwertung des Bio-Abfalls der bei der Vergährung Methangas erzeugt. Bei der Verwertung ist allerdings Vorsicht geboten, da 1 kg. Methangas 25-mal grösseren Klima-Schaden anrichtet, als 1 kg. CO2.
@Maria, warum tun Sie denn das nun selber? Ich habe sachlich gefragt, was denn mit den getrennten Wetstoffen passiert? Weil es ja sonst keinen Sinn macht den Müll zu trennen. Und das wird ja wohl noch erlaubt sein.
@Hajo Hajo: Suchste wieder mal Gründe zum Stänkern? Ruf doch einfach bei den Abholern an und frag sie danach, was du wissen willst. Oder kannste nicht spanisch telefonieren?
Ist ja alles gut und und schön. Aber nicht beantwortet ist, WER denn WO die Wiedervertung durchführt. Auf der Insel gibt es meines Wissens keine zertifizierte Betriebe dafür. Die Glasbläserei wird für die Glasabfälle wohl nicht infrage kommen und eine Papierfabrik existiert auch nicht. Und was ist mit den Kunststoffen? Also muss alles per LKW auf der Fähre zum Festland gefahren und dann irgendwie weiter, aber wohin? Ich glaube nicht, dass das besonders der Umwelt dient, wenn Diesel-LKWs alles ix km weit transportieren. Wenn jemand weiss, was die EMAYA da geplant hat, dann bitte berichten.