Beim Check-in fällt auf, dass die Passagiere unterschiedlich sind. Je nachdem, ob sie eine Kundenkarte haben, dürfen sie zum Beispiel mehr oder weniger Gepäck gratis aufgeben. | Foto: Ultima Hora

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Wie Fluggesellschaften ihre Preise machen, das erschließt sich dem Laien meistens nicht. Schnäppchensuche lohnt sich oft, wenngleich sie kompliziert ist. Vor allem, weil sich Preise nicht eins zu eins vergleichen lassen. Mallorca-Fluggäste wissen: Bei der einen Linie ist das Aufgabegepäck inklusive, bei der anderen nicht. Mal darf man acht Kilo Handgepäck haben, mal zehn. Die eine Gesellschaft reserviert den Wunschsitzplatz, bei der anderen läuft das Boarding nach dem Motto "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst". Beziehungsweise sitzt zuerst.

Ähnlich variantenreich sieht es aus, wenn man die Vielflieger-, Bonus- oder Kundenkartenprogramme der Airlines unter die Lupe nimmt. Weit verbreitet ist immer noch das Meilensammeln, zum Beispiel mit "Miles & More", wie es die Lufthansa, Austrian, Condor und etliche andere Fluggesellschaften aus aller Welt anbieten. Wenn man genügend Meilen zusammen hat, dann kann man sie gegen einen Prämienflug eintauschen, ein Upgrade oder andere Vergünstigungen bekommen.

Viele Fluggesellschaften verbinden ihre "Miles & More"-Karte heutzutage mit einer Kreditkarte. Je nachdem wie viel man fliegt, gibt es dann verschiedene Güteklassen, bei Lufthansa heißt das beispielsweise "HON Circle Credit Card", "Senator Credit Card" oder "Frequent Traveller Credit Card".

Bei Air Berlin firmiert das Vielfliegerprogramm unter "Topbonus". Mit den Karten "Classic", "Silver", "Gold" und "Platinum" (gibt es wahlweise auch als Visa-Cards) kann man Meilen sammeln. Das geht ebenfalls mit der "Topbonus"-Service-Card, die im Jahr 119 Euro kostet. Wie auch teilweise mit den anderen Karten sind mit der Service-Card Extra-Leistungen verbunden wie zum Beispiel zusätzliches Freigepäck oder Sportgepäck ohne Aufpreis, kostenlose Sitzplatzreservierung oder Vorabend-Check-in gratis.

Freie Beförderung von Sportgepäck erkauft sich auch der Reisende, der eine der verschiedenen Kreditkarten von Germanwings bestellt (Beitrag im ersten Jahr gratis) und damit seinen Flug bezahlt. Außerdem kann man bei der Abfertigung an manchen Airports eine "Fastlane" an der Sicherheitskontrolle nutzen.

Easyjet hat eine Easyjet-Plus-Karte für 180 Euro im Angebot. Wer diese Karte hat, der kann kostenlos Sitzplätze reservieren, kommt per Speedy-Boarding schneller an Bord und darf einen speziellen Schalter zur Gepäckaufgabe nutzen.

Ryanair offeriert unter anderem Prepaid-Mastercards. Mit der "Ryanair Cash Passport-Karte" kann man bei jedem Einkauf Punkte sammeln. Konkretes Angebot: Wer mit der Karte in einem Kalenderquartal mindestens 2000 Euro ausgibt, der bekommt einen Hin- und einen Rückflug gratis.

Ob sich Meilen sammeln überhaupt noch lohnt, fragten sich die Tester des Internet-Portals www.reise-preise.de. Sie fanden heraus, dass man Schnäppchenangebote manchmal günstiger bekommt, als wenn man Meilen einsetzt und zuzahlt. Um das festzustellen, muss man sich aber erstmal durch den eingangs erwähnten Tarifdschungel durcharbeiten.

Fazit: Wer sich für ein Vielfliegerprogramm der Airlines interessiert, der sollte sich vor Abschluss des Vertrags ganz genau mit den anfallenden Kosten, den speziellen Bedingungen und dem möglichen Nutzen auseinandersetzen. Und sich vorher klar machen, welche Vergünstigungen und Vorteile für ihn persönlich wirklich wichtig sind.

Denn die Angebote der Fluggesellschaften zielen, wie auch Kundenkarten in anderen Branchen (Supermärkte, Hotels et cetera), auf eine enge Kundenbindung ab. Da geht es dann auch schon mal um den psychologischen Effekt. Es wird zum Beispiel ein Flug bei Unternehmen X gebucht, obwohl dieser ein wenig teurer als bei Unternehmen Y ist. Aber von Unternehmen X hat man nun mal die Karte fürs Meilensammeln ... Und so ist es von den Erfindern der Kundenkarten ja auch vorgesehen.