Tui-Touristen im Sommer auf Mallorca. | Ultima Hora

TW
2

Die Coronakrise hat dem traditionell mit Mallorca eng verbundenen Reiseveranstalter Tui einen der größten Verluste der Firmengeschichte eingebrockt. Das Minus im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr lag bei rund 3,1 Milliarden Euro, wie der mit Staatshilfen gerettete Konzern aus Hannover am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahr hatte Tui noch einen Gewinn von 532 Millionen Euro gemacht. Der Umsatz sank zuletzt um 58 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro. „Alle Indikatoren weisen auf einen erfolgreichen Neustart des Reisegeschäfts hin, sobald die Pandemie überwunden ist“, sagte Tui-Chef Fritz Joussen. „Wir sind gerüstet für diesen Neustart.“

Ähnliche Nachrichten

Der Konzern bekommt bereits drei Milliarden Euro Unterstützung vom deutschen Steuerzahler. Vorige Woche wurde ein weiteres Rettungspaket auf den Weg gebracht, an dem sich der Bund mit 1,3 Milliarden Euro beteiligt. Eine Kapitalerhöhung privater Investoren und des russischen Großaktionärs Alexej Mordaschow soll weitere 500 Millionen Euro in die Kasse spülen und für wichtige Liquidität sorgen. Denn wegen der Reisewarnungen in Folge der Pandemie fehlten Tui nicht nur die Umsätze. Aufgrund von Stornierungen floss auch noch viel Geld ab. Das langfristige Ziel, die jährlichen Kosten um 300 Millionen Euro zu senken, erhöht Tui auf 400 Millionen Euro.

Mit der Aussicht auf einen Impfstoff setzt die Reisebranche für das nächste Jahr auf ein wieder wachsendes Geschäft. Tui sieht 2021 für den Tourismus als Übergangsjahr, 2022 sei dann mit einer Rückkehr zum Niveau vor Corona zu rechnen. Eine konkrete Prognose für den Reisemarkt wagt Tui wegen der coronabedingten Unsicherheit allerdings nicht.