Da Air Europa, Vueling und Iberia gemeinsam mehr als 70 Prozent der Inlandsflüge abwickeln, muss IAG Luftfahrtexperten zufolge zahlreiche Verbindungen an Dritt-Airlines wie beispielsweise Norwegian oder Ryanair abtreten. Nur so könne vermieden werden, dass die Kartellbehörden den Kauf aufgrund der Vormachtstellung von IAG auf dem innerspanischen Flugmarkt verbieten.
Des Weiteren befürchten Experten, dass der spanischen Flughafenbetreiber Aena sich mehr auf den Hauptstadt-Airport Madrid-Barajas konzentrieren wird und andere Flughäfen wie beispielsweise Palma-Son Sant Joan Verlierer des Deals werden könnten. In Madrid betreibt nicht nur Iberia ihr Drehkreuz sondern auch Air Europa. Durch die Übernahme wird der Flughafen Madrid zum wichtigsten Verbindungspunkt für Flüge von Europa nach Süd- und Mittelamerika.
Hintergrund: Iberia beziehungsweise die IAG hat am Montag angekündigt, Air Europa für eine Milliarde Euro zu kaufen. Eine Entscheidung der Wettbewerbshüter wird für 2020 erwartet. Die mallorquinische Airline mit Sitz in Llucmajor und Drehkreuz in Madrid ist Spaniens zweitgrößte Fluggesellschaft und führt neben Inlandsflügen vor allem Zubringerflüge von verschiedenen europäischen Flughäfen nach Madrid sowie Langstreckenverbindungen nach Nord-, Mittel- und Südamerika durch.
Air Europa betreibt rund 50 Flugzeuge, darunter zahlreiche hochmoderne Langstreckenjets vom Typ Boeing 787 "Dreamliner". (cze)
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