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Seit 2017 trägt Mallorcas größtes Outlet-Shopping-Center in Marratxí einen neuen Namen. Aus dem 2002 eröffneten „Festival Park” wurde „Mallorca Fashion Outlet”, als die Gruppe Via Outlets die Anlage nördlich von Palma an der Autobahn Palma-Inca 2016 kaufte.Was hat die Namensänderung samt Umgestaltung bewirkt? Ein Vor-Ort-Besuch.

„So eine Umbenennung ist schwierig durchzusetzen”, sagt Center Manager Juan Góngora. „Für die Mallorquiner wird es wohl immer der ,Festival Park’ bleiben.” Der Beweis folgt auf dem Fuße, als eine Frau beim Kaffee nebenan in ihr Telefon ruft: „Ich bin gerade im Festival Park.” Nichtsdestotrotz spüre man die Erfolge des moderneren und strukturierteren Konzepts. Farbliche Umgestaltung, Pflanzen und Deko für Hunderttausende Euros, bodentiefe einladende Schaufenster und eine noch familienfreundlichere Atmosphäre mit monatlichen Aktionen und Abenteuerspielplätzen.

„Eines ist klar: Wir sind nicht langweilig”, sagt Góngora. Das Konzept sieht der Center Manager so: ein guter Mix aus Verkauf und Freizeitaktivitäten. So wurde das moderne Kino erweitert, die Reptilienfarm durch eine Kartbahn ersetzt und 500.000 Euro gingen in ein handgefertigtes Karussell aus Frankreich. Das alles soll den Fokus wieder mehr auf das Shoppingerlebnis lenken.

Teile der 14 „Einheiten” des Outlets, wie der Center Manager sie nennt, wurden komplett umgestaltet. Die letzte erst vor einigen Wochen. Selbst Durchgänge bleiben nicht ungenutzt. Eine deutsche Kaffeekette hat nun etwas versteckt seit Kurzem neben einem Kinderspielplatz ihre Filiale eröffnet. Seit dem Umbau, der bereits seit fünf Jahren vonstatten geht und mehr als 40 neue Shops mit sich brachte, habe sich auch der Kundenstamm erweitert. Man ziehe nun mehr Touristen an. Neben Spaniern vor allem Deutsche, Briten und Franzosen. Mit bestimmten Marken auch Russen und Skandinavier. Immerhin sei ein Rabatt von 30 Prozent das ganze Jahr über garantiert.

„Schlechtes Wetter – gutes Geschäft” - dieser Faustregel ist sich Góngora sicher. „Wir wissen, dass die Leute wegen des Klimas und der Strände nach Mallorca kommen – Das ist Plan A”, so der 50-Jährige. „Wir versuchen, der beste Plan B zu sein!” Die Besucher sind ganz unterschiedlich: von modebewussten Damen im gehobenen Alter, die ein Schnäppchen beim Designer schlagen wollen, bis zu Familien mit Kind und Mallorquinern, die sich zum morgendlichen Plausch und Kaffee im Restaurantbereich treffen.

Im Winter behalte man die Öffnungszeiten von 10 bis 22 Uhr bei, auch wenn die Abendstunden weniger Kunden bringen würden, erzählt Góngora. Das Ziel: Kunden Kontinuität bieten. Deren Zahl steige mittlerweile stetig: von 3,2 Millionen jährlich zu Beginn auf mittlerweile 4,5 Millionen. An speziellen Angebotstagen wie dem „Superdonnerstag” einmal monatlich würden die auch schon mal den Verkehr auf der angrenzenden Autobahn zum Erliegen bringen.

Momentan laufe das Geschäft so gut, dass alle Verkaufsflächen vergeben seien. Grund genug, um über einen Ausbau nachzudenken. Aufgrund restriktiver Gemeindevorgaben überlegen die Verantwortlichen, einen Teil des 2700 Plätze großen Parkplatzes als Verkaufsfläche umzugestalten und eine Tiefgarage unterhalb des Centers zu bauen.

Seit zwölf Jahren ist Juan Góngora Center Manager im „Mallorca Fashion Outlet” und stolz auf das dorfähnliche Konzept. „Manchmal fühle ich mich wie der Bürgermeister”, scherzt der freundliche Geschäftsführer aus Almería an der spanischen Südküste. Auf Wegweiser habe man bewusst verzichtet, weil sich die Kunden wohlfühlen und das Center auf ihre eigene Weise erkunden sollen. Auch Sicherheitsmaßnahmen seien auf 32.000 Quadratmetern notwendig, aber dezent in das offene Konzept, das auch keine Tore vorsieht, eingearbeitet.

„Via Outlets” betreibt in ganz Europa elf Center, darunter das bekannte Outlet im rheinland-pfälzischen Zweibrücken. 2019 soll das „Mallorca Fashion Outlet” mit seinen 900 Mitarbeitern weiter wachsen. Mit mehr Shops und mehr Events.