Die konservative Fraktion PP des mallorquinischen Inselrats hat die Probleme mit den Kläranlagen und der folglichen Schließung der Stadtstrände von Palma Can Pere Antoni und Ciutat Jardí als "Schande" bezeichnet und fordert nun einen konkreten Plan zur Behebung des Problems.
Stadtrat Antonio Vidal versuchte am Donnerstag hingegen bei einer Pressekonferenz, die Ursachen zu erklären. Laut Direktor der Wasserwirtschaft lägen die Probleme nicht bei den Kläranlagen, sondern bei den Kanalnetzen. Es gebe keine Trennung zwischen dem Regenwassernetz und dem Kanalnetz. Die Kanalisation von Palma sei in einem so schlechten Zustand, dass hohe Wassermengen wie sie in der Hochsaison und bei Regen üblich sind, die Kläranlagen förmlich zum Überlaufen bringen würden.
Kritik kommt auch von der mallorquinischen Naturschutzorganisation GOB. 35 Prozent der Wassermengen, die von den Kläranlagen ins Meer geleitet werden, seien unzureichend geklärt, da so manche Anlage über keine dritte Reinigungsstufe verfüge. Jährlich leiten Mallorcas Kläranlagen insgesamt rund 76 Millionen Kubikmeter Klärwasser ins Meer.
Umweltminister Vicenç Vidal meint, die Kläranlagen funktionieren heute besser denn je. Aufgrund von Sanierungsarbeiten sei die Zahl der funktionierenden Kläranlagen aber derzeit reduziert. Waren die Balearen einst Pioniere auf diesem Gebiet, sei durch jahrelange Einsparungen und fehlende Investitionen nun in dem Bereich ein historisches Defizit entstanden. Mit zunehmendem Bevölkerungswachstum müsse man diesen Bereich auch verbessern, heißt es. Von 80 Kläranlagen seien in der laufenden Saison bereits 26 ausgefallen. 80 Millionen Euro werden jährlich alleine durch die Steuer eingenommen, die die Einwohner auf die Wasserrechnung zahlen.
Positiv hervorzuheben: Im Jahr 2017 seien laut Umweltministerium 57,23 Millionen Euro für die Sanierung von Klärarbeiten freigegeben worden. Das entspricht einer Steigerung von 56% im Vergleich zum Jahr 2013. (dise)
5 Kommentare
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das ist doch lächerlich... Fakt ist das die momentane Regierung falsch agiert hat. Biobecken werden gebaut obwohl deren Funktionsweise in Frage gestellt wird! Rohrleitungen werden nicht repariert weil zu teuer. Bringt keine Wählerstimmen - Schuld sind sowieso andere Parteien. Es werden grosse Reden gehalten von "Möchtegern"-Politikern die vor ihrem Amtsantritt in der Privatwirtschaft 2 Pleiten hingelegt haben und nachweislich Insolvenzverschleppung begannen haben. Das ist die Qualität von Würdenträgern im Wasseramt. Weiter so....
Wenn ich meinen letzten Satz so lese : die Firma hat er vermutlich schon selber gegründet - oder zumindestens einen Beratervertrag damit in der Tasche . Nach dem nächsten Regierungswechsel wird es sicher öffentlich verhackstückt werden .
Sehr richtig , liebe Uschi . Zum Abbau der hydraulischen Belastungsspitzen soll ja "ein Regenrückhaltebecken" gebaut werden . Das darf man sich aber auch nicht als einen einfachen Tümpel im Gelände mit ein paar Gräben vorstellen - schon gar nicht auf einer Felseninsel . Da hängt erheblich mehr dran - vermutlich sogar eine Überplanung von grossen Teilen der Trinkwassererfassung . Man sollte schnell eine diesbezügliche Spezialfirma gründen und sich beim Regierungshäuptling ankuscheln .
Zu einer funktionfehigen Kläranlage gehört auch ein gutes Kanalnetz. Sonst ist die Kakke beim Überlaufen. Keine Frage !
Zumindest redet man jetzt darüber. Aber Erfolg ist Wirkung!