Verbraucherschützer auf Mallorca schlagen Alarm. Es geht um fragwürdige Sitzplatzzuteilungen vor allem für kleine Kinder. Laut der balearischen Konsumentenvereinigung Consubal gibt es derzeit immer mehr Reklamationen in Bezug auf Ryanair, da sich Familien dort dazu genötigt sehen, einen gemeinsamen Sitzplatz für Mutter und Kind zu reservieren. Die Rede ist auch von Airport-Zuschlägen, die angeblich bis zu 40 Euro betragen können. Die Organisation wirft der irischen Airline systematisches Handeln aus Profitgier vor, und will nun mithilfe der Linksfraktion im Europaparlament gegen das Unternehmen vorgehen.
„Ryanairs Sitzplatzrichtlinien für reisende Familien schreiben vor, dass Familien mit Kindern unter zwölf Jahren zusammensitzen müssen. Hierfür reserviert sich ein Erwachsener einen Sitzplatz für nur vier Euro und die Kinder erhalten kostenlose reservierte Plätze. Kinder unter zwölf Jahren können nicht und werden nicht von ihrer Begleitperson getrennt”, so der Wortlaut von Robin Kiely – Head of Communications bei Ry-anair. Allerdings ist dann auch nur garantiert, dass der Erwachsene, der den Platz reserviert, neben dem Kind sitzt. Weitere Personen könnten dennoch andere Plätze im Flieger zugewiesen bekommen. Um sicherzustellen, dass eine ganze Familie nebeneinander sitzt, bleibt im Prinzip nur die Reservierung gebührenpflichtiger Sitzplätze für alle Reisenden der Buchung.
Genau das ist Verbraucherschützern aber ebenfalls ein Dorn im Auge. „Aus unserer Perspektive handelt es sich bei der Zwangsreservierung eines Sitzplatzes für Reisende mit Kind um eine Benachteiligung, die in dieser Form nicht zulässig sein dürfte. Sofern die Flüge für alle Reisenden in einem Buchungsvorgang gebucht wurden, ist es nicht nachvollziehbar, weshalb noch einmal ein Aufschlag gezahlt werden müsste, wenn die Reisenden neben ihren Kindern sitzen möchten beziehungsweise müssen. Zusammenhängende Plätze darf der Kunde als Teil der bezahlten Leistung erwarten”, so die Stellungnahme des Verbraucherportals für Fluggastrechte Flightright auf Anfrage des MM.
„Kauft man beispielsweise für eine Familie vier Kinokarten, darf man auch davon ausgehen, dass sich alle Plätze nebeneinander befinden und man für zusammenhängende Plätze keinen Aufschlag zahlen muss. Das von Ihnen angesprochene Prozedere der Airline ist vielmehr ein weiteres Beispiel für Ryanairs kundenunfreundliche Geschäftspraktiken”, heißt es weiter. Und wie verfahren die anderen Mallorca-Airlines?
„Zusammenreisende Gäste, die in einer gemeinsamen Buchung registriert sind, werden durch den Web-Check-In auch zusammen platziert”, so eine Sprecherin von Tuifly gegenüber MM. „Sollte dies aufgrund der Auslastung des Fluges, wenn beispielsweise bereits viele Plätze vergeben sind, oder aus technischen Gründen mal nicht möglich sein, dann können sich die Gäste nach dem Web-Check-In an unser Servicecenter wenden.”
Gleiches rät auch Eurowings. „Passagiere, die keinen Sitzplatz reserviert haben und am Check-in Schalter vor Abflug geseatet werden, erhalten Ihren Sitzplatz je nach Verfügbarkeit. Dabei versuchen die Check-in-Kollegen Gäste, die zusammen reisen, auch zusammen zu platzieren.”
Sabine Teller, Pressechefin von Germania, sagt: „Da bei uns 20 Kilo Gepäck kostenfrei sind, checken die meisten Kunden am Schalter ein. Natürlich können sie dort Sitzplatzwünsche äußern, die wir dann zu erfüllen versuchen. Man muss ja nicht für alles kassieren, Atemluft kostet ja auch nichts und Tourismus soll ja auch ein wenig Spaß machen.”
Bei Condor versucht man, Kundenwünsche ebenfalls zu erfüllen. „Natürlich kann man nie zu hundert Prozent garantieren, dass man beim Online-Check-In nebeneinander platziert wird”, so ein Sprecher der Airline gegenüber MM. „Wer sich aber mit der Bitte um einen anderen Sitzplatz an unser Schalterpersonal wendet, dem wird sicher ohne Aufpreis geholfen.”
(aus MM 11/2018)
7 Kommentare
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Carneval, Testabfrage Hahn, 2 Personen 2 x Gepäck 647,58 Euro. Oktober wirds um 100 Euro billiger. Herbstferien sind aber auch noch 09.10. - 21.10.2017
Carneval, also meine Testabfrage 1.9. bis 8.9. bei travelgenio FFM.PMI verlangt die LH 273 ,79 €. p.Person ohne Koffer. oder 305,- Euro. TUI will mit Rückflug Condor 298,- Euro, oder TUI mit Rückflug LH 307,- Euro. immer ohne Koffer pro person. Lauda ist also auch nicht teuerer.
Wollte eben bei Laudamotion im Sptember von FRA - PMI -und zurück buchen. Über € 1200.- (nicht Schilling) für 2 Personen. Dafür kann ich mir bei LH fast eine komplette Maschine buchen. Bei Ryanair unter € 400.- und zwar mit Gepäck und Sitzplätzen. Richtig buchen setzt voraus, daß man lesen kann.
Air Berlin war Lufthansa & Co. ein Dorn im Auge und mußte weg. Jetzt ist Ryanair dran - und es wird wieder fleißig mitgeholfen, diese totzuschreiben. Wenn dann kein Flug von deutschen Airports nach Palma unter € 500.- (einfach) mehr läuft, dann herrscht Heulen und Zähneklappern. Vorher denken und richtig buchen, dann gibt es NULL PROBLEMO.
Also ich verstehe diesen Unfug nicht. Vor 5 Minunten habe ich bei Ryanair eine Testbuchung mit Platzreservierung online vorgenommen. NULL Probleme! Wer nicht online bucht, checkt am Airport ein und kann so dafür sorgen, die nötigen Sitzplätze vom Personal zugewiesen zu bekommen. Sollten keine solchen Plötze zur Vfgg. stehen, kann man im Flieger dann mit Hilfe des Personals und anderer Fluggäste zu einem Platztausch kommen. Nicht nur die Luft kost nix, sondern auch Fragen ist kostenlos..
Ach ja, in der "guten alten Zeit" wurden bei der SPANTAX die Sitzplätze schon mal von der Stewardess zugewiesen - nach Gewicht der Passagiere!
Die angeblich so servicefreundlichen Airlines für die hier kostenlos geworben wird überzeugen durch hohe Preise und -ausser einer kostenfreien Sitzplatzwahl- durch keinen wirklich besseren Service als Ryanair. Ohne Ryanair wäre es unmöglich zu attraktiven Konditionen als Familie zur Lieblingsdestination zu fliegen. Das Ryanair effizienter, günstiger und dennoch sicher und angemessen profitabel ist spricht für die Airline. Hier noch Air Berlin zu loben die trotz angeblicher Servicefreundlichkeit am Ende tausenden Kunden wertlose Tickets beschert haben ist schon grotesk, bzw. grenzt an einer Frechheit. Wie wäre es denn mal mit einem realem Preisvergleich mit Komplettpreisen liebes Mallorcamagazin? Das wäre wirklich mal journalistische Recherchequalität. Oder ist das zuviel verlangt...