Die Air-Berlin-Pleite hat Folgen für 450 Handling-Mitarbeiter auf Mallorca. | UH / Archiv

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Die Lufthansa-Tocher Eurowings soll ab 21. Dezember angeblich die Mallorca-Operationen von Niki übernehmen. Das berichtet die Tageszeitung Ultima Hora.

Dies würde bedeuten, dass der IATA-Code "HG" fast ebenso prompt sein Ende finden könnte wie "AB" für Air Berlin. Auf MM-Anfrage im Oktober wollte sich der Lufthansa-Konzern zu diesem Punkt jedoch nicht konkret äußern. Im Übrigen fällt der genannte Stichtag mit einer wichtigen kartellrechtlichen Frist zusammen, die auch für eine mögliche Insolvenz entscheidend sein könnte. Bisher war der österreichische Ferienflieger Niki von der der Pleite der Muttergesellschaft nicht direkt betroffen und konnte seinen Betrieb weiterführen.

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Am Insel-Airport Son Sant Joan herrscht Unsicherheit, weil durch die Entwicklung 450 Arbeitsplätze im Handling-Bereich bedroht sind. Air Berlin und Niki hatten die Firma Acciona engagiert, während Eurowings mit der Globalia-Tochter Groundforce zusammen arbeitet. Ob die Mitarbeiter problemlos wechseln können, ist laut der Gewerkschaft UGT unklar.

Was die 42 gekündigten Air-Berlin-Mitarbeiter auf Mallorca betrifft, so wurden viele von ihnen in andere Bereiche vermittelt und werden jetzt schlechter bezahlt. Nach UGT-Angaben belaufen sich die Gehaltseinbußen teilweise auf 50 Prozent.

"Wenn wir bis 21. Dezember von der Europäischen Kommission grünes Licht bekommen, können wir den Verkauf erfolgreich abschließen. Wenn dieser Zeitplan jedoch ins Rutschen kommt, muss Niki umgehend Insolvenz anmelden. Dies würde bedeuten, dass kurz vor Weihnachten 1000 Mitarbeiter ihre Arbeit verlieren, zehntausende Passagiere stranden und hunderttausende Tickets ihre Gültigkeit verlieren. Mit einem Zusammenbruch der Niki verschwände von heute auf morgen weitere Kapazität aus dem Markt. Es würde weniger Wettbewerb geben statt mehr. Angesichts dieser Sachlage hoffen wir nun auf eine zügige und klare Entscheidung der Europäische Kommission", heißt es in einer Mitteilung, die der Gläubigerausschuss von Air Berlin herausgegeben hat. (mic)