Der Hotelbranche auf Mallorca geht es seit Jahren prächtig. Jetzt wollen die Beschäftigten einen Teil des Kuchens abhaben: Der derzeit gültige Tarifvertrag läuft zwar erst Ende des Jahres aus, die großen Gewerkschaften UGT und CCOO haben aber bereits jetzt angekündigt, dass sie für die kommenden vier Jahre Lohnerhöhungen von insgesamt mehr als 20 Prozent einfordern werden.
Die Gewerkschaften machen darauf aufmerksam, dass die Hotellerie in den vergangenen vier Jahren die höchsten Rentabilitätsraten aller Zeiten erzielt habe, mit durchschnittlichen Preissteigerungen von drei bis sieben Prozent jährlich. "Jetzt müssen die Beschäftigten ihre verlorene Kaufkraft zurückerhalten."
Rundweg abgelehnt wurde der Vorschlag des Hotelverbandes, den aktuellen Tarifvertrag, der jährliche Lohnerhöhungen von 1,25 Prozent vorsieht, zu verlängern. Laut der mallorquinischen Tageszeitung Ultima Hora sind die Arbeitgeber bereit, drei Prozent anzubieten, aber auch davon wollen die Gewerkschaften nichts wissen.
Ein Problempunkt bei den Verhandlungen ist die Tatsache, dass der Vertrag nicht nur für die rund 70.000 Beschäftigten des Hotelgewerbes gilt, sondern auch für die fast 50.000 Beschäftigten in der Bereichen Gastronomie, Discotheken und Fiestas. Von dort heißt es, dass die geforderten Gehaltszuschläge die Schließung zahlreicher Betriebe zur Folge hätte. Ihre Rentabilität sei nicht mit der von Hotels zu vergleichen.
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