Hier kann man Bargeld in Bitcoins wechseln: Der Geldautomat speziell für die Online-Währung, der jetzt in Alcúdia steht, im Tabakladen am Carrer Pollentia. | R.F.

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Haben Sie schon mal mit Bitcoins bezahlt? Nein? Vielleicht hätten Sie es anstellen sollen wie ein Amerikaner, der vor acht Jahren - gerade war die Online-Währung auf dem Markt - für 27 Dollar insgesamt 5000 der digitalen Münzen erwarb. Nur wenige Jahre später konnte er sich von einem Fünftel seiner Internet-Groschen bereits eine Eigentumswohnung kaufen. Heute haben die ihm verbliebenen 4000 Bitcoins einen Wert von vier Millionen (!) Euro... Offenbar eignen sich die Online-Taler nicht nur für den Zahlungsverkehr, sondern auch als Geldanlage - aber was genau sind eigentlich Bitcoins?

Unter dem Namen sind eine digitale Geldeinheit und das dazugehörige Zahlungssystem zusammengefasst. Transaktionen werden von einem Zusammenschluss von Rechnern per Internet mit Hilfe von Peer-to-Peer-Anwendungen abgewickelt, sodass anders als im herkömmlichen Bankverkehr keine zentrale Abwicklungsstelle benötigt wird.

"Das bedeutet, jede Transaktion erfolgt sofort, egal wohin auf der Welt sie geht", erklärt Nestor Pavón, Pressesprecher des Unternehmens ATMs Bitcoin Exchange, das jetzt auf Mallorca einen Bitcoin-Geldautomaten aufgestellt hat, den ersten auf der Insel und einen von nur 20 in ganz Spanien. In einem Tabakladen in Alcúdia können Bitcoin-Nutzer - landesweit sind es etwa 200.000 - echtes Geld in digitale Münzen umtauschen. Und wie funktioniert das?

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"Ganz einfach", erklärt Pavón. "Sie halten Ihr Smartphone an den Automaten, werfen echtes Geld rein und bekommen das in Form von Bitcoins auf Ihre App gutgeschrieben." Daneben gebe es auch die Möglichkeit, sich das eingeworfene Bargeld auf seinem Bitcoin-Konto gutzuschreiben oder eine Transaktion auf ein anderes Konto vorzunehmen. "Voraussetzung ist natürlich, dass man bei bitcoin.org registriert ist." Dort wirbt der Anbieter wie folgt: "Bitcoin ist Open-Source, das Design ist öffentlich, Bitcoin gehört niemandem und wird von niemandem kontrolliert. Jeder kann daran teilhaben!"

"Es ist wirklich eine tolle Sache", meint Pavón. "Und vor allem für Händler besonders sicher. Denn eine einmal vorgenommene Zahlung kann niemand mehr zurücknehmen, wie es etwa bei Überweisungen oder im Falle von gefälschten Kreditkarten vorkommen kann."

Ob der "Cajero" in Mallorcas Norden ein Erfolg wird, vermochte Pavón auf Anfrage dieser Zeitung nicht vorherzusagen. Setzt man aber die Anzahl an Bitcoinnutzern in Spanien in Relation zur Bevölkerung Mallorcas, dürfte es auf der Insel etwa 4000 User geben. Wie viele von ihnen wirklich den Kiosk in Alcúdia aufsuchen, bleibt abzuwarten.

(aus MM 41/2016)