Urlaub auf Mallorca

Beliebtes Urlauber-Hotel auf Mallorca offenbar seit 25 Jahren nur mit "Matrosen-Lizenz"

Das "Botel Alcudiamar" im Norden von Mallorca hat rechtliche Probleme und wird laut Umweltschützern mit einer fehlerhaften Lizenz betrieben. Alle Details

Das Botel Alcudiamar verfügt offenbar nicht über alle notwendigen Lizenzen. | Archiv Ultima Hora

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Ein scheinbar etabliertes Ferienziel auf Mallorca hat rechtliche Probleme: Das "Botel Alcudiamar" im Yachthafen von Port d'Alcúdia soll nach einem Urteil der Balearischen Justiz schließen. Das Gericht setzte dem Inselrat (Consell de Mallorca) eine Frist von zwei Monaten, um das laufende Sanktionsverfahren abzuschließen und die "touristische Nutzung der Anlage zu beenden".

Hintergrund: Seit den frühen 2000er Jahren sei das Hotel nach Angaben der Umweltorganisation GOB und der Bürgerinitiative "Salvem el Moll" ohne gültige Genehmigung als Touristenunterkunft betrieben worden. Ursprünglich als Segelschule mit Unterkünften für Wassersportler genehmigt, entwickelte sich die Anlage aber rasch zu einem auch bei vielen Deutschen beliebten Vier-Sterne-Aparthotel – den Aktivisten zufolge "ohne die erforderlichen touristischen Lizenzen einzuholen".

Der Inselrat von Mallorca verteidigt sich: Das Botel verfüge über eine sogenannte "Driat", eine verantwortliche Erklärung zur Aufnahme einer touristischen Aktivität – allerdings als Sport- und Freizeitzentrum. Laut Inselrat sei die Unterbringung von Seglern in diesem Rahmen erlaubt. Kritiker sehen darin eine Umgehung der geltenden Tourismusgesetze.

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Der Rechtsstreit zieht sich bereits seit Jahren hin. Eine vom balearischen Tourismusministerium 2022 erteilte Genehmigung wurde auf Klage von GOB hin vom Obersten Gerichtshof der Balearen (TSJIB) wieder aufgehoben. Nach gescheiterten Berufungen sowohl seitens der Hotelbetreiber als auch der Regionalregierung ist das Urteil nun endgültig.

Betreibergesellschaft des Hotels lehnte Stellungnahme ab

Obwohl das Hotel weiterhin behauptet, ein nautisches Sportzentrum zu sein, das Übernachtungen im Zusammenhang mit Wassersportpaketen anbietet, widerspricht das Urteil diesem Narrativ: Es handle sich faktisch um einen illegalen Hotelbetrieb. Das ursprüngliche Nutzungskonzept als Segelschule und Unterkunft für Wassersportler sei nie rechtlich in ein reguläres Hotelkonzept umgewandelt worden.

Der Inselrat von Mallorca hat im Oktober 2024 mitgeteilt, das Sanktionsverfahren offiziell eingeleitet und eine vorläufige Schließung angeordnet zu haben. Es bleibt jetzt abzuwarten, wie der Behörden-Streit ausgeht. Der Betrieb für Urlauber geht indes weiter.