Die Tarifverhandlungen zwischen Tuifly und Verdi gehen in die nächste Runde. Die Gewerkschaft droht mit Warnstreiks, von denen auch Mallorca-Urlauber betroffen sein könnten. | TUI

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Der Reisekonzern Tui ist nach eigenen Angaben auf einen möglichen Warnstreik bei seiner Airline Tuifly vorbereitet. "Wir haben Vorkehrungen dafür getroffen", sagte Tui-Chef Sebastian Ebel bei einer Hauptversammlung in Hannover. Als Pauschalreiseanbieter sei man dazu verpflichtet, Kunden zu transportieren oder eine Ersatzleistung anzubieten. "Und das werden wir auch tun." Von dem drohenden Warnstreik, der noch im Februar angesetzt werden könnte, wären auch Mallorca-Urlauber betroffen.

Die Verhandlungen über die Vergütungstarifverträge für die laut Tui rund 1.300 Beschäftigten in der Kabine, am Boden und der Technik von Tuifly laufen seit vergangenem Dezember. Die Gewerkschaft Verdi hatte im Januar ein Angebot der Arbeitgeberseite "als nicht verhandlungsfähig" abgelehnt. Warnstreiks seien nicht mehr auszuschließen und könnten schon im Februar beginnen, hieß es.

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Das müssen Reisende wissen

Im Falle eines Streiks müssen Mallorca-Reisende mit Verspätungen und Flugausfällen rechnen. Der Reiseveranstalter Tui hat jedoch bereits Vorkehrungen getroffen, um die Auswirkungen möglichst zu minimieren, heißt es. Pauschalreiseanbieter sind verpflichtet, entweder Ersatzflüge anzubieten oder für alternative Beförderungsmöglichkeiten zu sorgen. Wer in den kommenden Wochen eine entsprechende Reise geplant hat, sollte sich rechtzeitig und vor Urlaubsantritt nach aktuellen Fluginformationen erkundigen. Noch mehr Informationen über Ihre Fluggastrechte erhalten Sie hier.

Was die Gewerkschaft fordert

Verdi fordert für die Kabinenbeschäftigten eine Gehaltserhöhung von 17 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro monatlich - bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem soll eine Corona-Krisenvereinbarung zurückgenommen werden, durch die die Vergütung auf dem Stand von 2019 eingefroren sei. Für die Beschäftigten am Boden werden eine Erhöhung um acht Prozent sowie Verbesserungen bei der Arbeitszeit und dem Schichtdienst gefordert.

Aus Branchenkreisen heißt es, die Verdi-Forderungen summierten sich über drei Jahre auf über 40 Prozent. Tui-Chef Ebel sprach von einem harten Ringen um eine wirtschaftlich vertretbare Lösung. Grund dafür seien auch schlechte Standortbedingungen in Deutschland. "Es geht um die Zukunftsfähigkeit der Tuifly in einem Markt, der durch Überkapazität gekennzeichnet ist." Die Verhandlungen für die Kabinenbeschäftigten sollen laut Verdi am Mittwoch und Donnerstag fortgesetzt werden.