Im stilvollen Ambiente des Hotels ging auch eine Ära zu Ende. María Frontera, die dem Verband sieben Jahre lang als Präsidentin vorstand, verabschiedete sich sichtlich bewegt von ihrem Amt. "Ich habe schwierige Zeiten durchlebt, doch gemeinsam haben wir es geschafft, den Herausforderungen zu begegnen", erklärte Frontera und erinnerte an Krisen wie die Insolvenz von Thomas Cook oder die Auswirkungen der Covid-Pandemie. Zum Abschied wurde sie mit der Goldenen Ehrennadel des FEHM ausgezeichnet.
Ein "persönliches und branchenspezifisches" Engagement
Mit Vich, der bis dato den Hotelverband der Stadt Palma leitete, übernimmt ein erfahrener Hotelier das Steuer. "Es ist eine persönliche Herausforderung und ein klares Bekenntnis zur gesamten Branche", betonte er in seiner Rede. Sein Ziel: Die Position Mallorcas als führendes Reiseziel in Europa weiter zu stärken – allerdings mit einem deutlichen Fokus auf Nachhaltigkeit und Regeneration.
Seine Kernbotschaft ist unmissverständlich: Der Tourismus muss neu gedacht werden. "Die Spannungen zwischen Touristen und Einheimischen zeigen, wie dringend ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung und den Anforderungen des Sektors gefunden werden muss", erklärte er. Vich plädiert für ein regeneratives Wachstumsmodell: "Scheitern am eigenen Erfolg darf keine Option sein."
Qualität vor Quantität
Vich machte klar, dass eine Neuausrichtung nicht gleichbedeutend mit einem Verzicht auf touristische Werbung sei. Doch diese müsse künftig auf Qualität statt Masse abzielen. "Promotion ist unverzichtbar, sie muss jedoch strategisch neu ausgerichtet werden", betonte er. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Agenda liegt auf der Investition in die Weiterbildung von Fachkräften. Gleichzeitig kritisierte er übermäßige Regulierungen, die die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors beeinträchtigen könnten.
Ein klares Plädoyer für Kontinuität
Die Präsidentin der Balearenregierung, Marga Prohens, sprach in ihrer Abschlussrede den Schulterschluss zwischen Politik und Tourismuswirtschaft an. Sie betonte, dass die angestrebte Transformation keine radikalen Richtungswechsel mit sich bringen werde. „Es geht nicht um Experimente mit einem System, das funktioniert und unsere Gemeinschaft ernährt“, erklärte Prohens. Nachhaltigkeit sei ein zentraler Bestandteil der Entwicklung, jedoch ohne das Fundament des Erfolgs zu gefährden.
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