Am 25. Mai gingen in Palmas mehr als 20.000 Menschen auf die Straße, um gegen die Kollateralschäden der Tourismusbranche auf der Insel zu demonstrieren. | PIlar Pellicer

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Die Bilder gingen um die Welt: Tausende Menschen demonstrierten in den vergangenen Wochen auf Mallorca gegen die Überfüllung der Insel und die negativen Auswirkungen des Massentourismus. Doch haben diese Proteste tatsächlich zu einem Rückgang der Besucherzahlen geführt? Eine aktuelle Studie des internationalen Beratungsunternehmens Mabrian liefert überraschende Ergebnisse.

Trotz der zahlreichen Demonstrationen, darunter die große Kundgebung am 25. Mai in Palma und der Protest am 16. Juni in der sogenannten Instagram-Bucht Caló des Moro, blieb die Nachfrage nach Reisen nach Mallorca nahezu unverändert. Dies zeigen die Daten des Global Tourism Perception Index (GTPI), eines wichtigen Indikators für die Wahrnehmung eines Reiseziels. Obwohl der GTPI nach den Protesten kurzfristig leicht zurückging, erholte er sich innerhalb weniger Tage wieder auf sein vorheriges Niveau. Der Wert liegt weiterhin über 80 Punkte und signalisiert eine hohe Attraktivität.

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"Mallorca hat eine beeindruckende Widerstandsfähigkeit bewiesen", sagt Carlos Cendra, Partner bei Mabrian. "Die Insel ist von ihrer Attraktivität nicht abgekommen." Auch der Einsturz des Medusa Beach Clubs am 23. Mai an der Playa de Palma, bei dem vier Menschen ums Leben kamen und der noch Wochen später negative Schlagzeilen machte, konnte den positiven Trend nicht stoppen.

Die Zahlen sprechen für sich: Die mallorquinische Buchungsplattform Travelgate verzeichnete in den Wochen nach den Protesten sogar einen Anstieg der Buchungen um 15 bis 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Flughafendaten bestätigen diesen Trend. Der Flughafen Palma de Mallorca verzeichnete im Juli einen Anstieg der Flugbewegungen um 4,5 Prozent und der Passagierzahlen um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit war Palma einer der verkehrsreichsten Flughäfen Spaniens.