Gerade erst in die Saison auf Mallorca losgegangen – und schon sorgen die ersten Exzesstouristen für Schlagzeilen. Am Wochenende hatte es in einem Hotel an der Playa de Palma wieder Balconing-Fälle gegeben. Nachbarn und Anwohner beschwerten sich über die Deutschen, die wohl betrunken von Balkon zu Balkon geklettert waren. Konkret ging es um das Hotel Teide, das auf Höhe des Balneario 1 liegt. Jetzt meldet sich der Hotel-Direktor im Interview mit der MM-Schwesterzeitung "Última Hora" zu Wort. Er versucht, zu vermitteln und zu schlichten, aber auch klare Worte gegenüber den Sauftouristen zu finden: "Touristen, die sich nicht benehmen können, werden des Hotels verwiesen", sagt Juan Manuel Ordinas.
90 Prozent seiner Gäste würden sich benehmen, aber es gibt eben auch schwarze Schafe, berichtet er und entschuldigt sich in dem Interview zuerst bei den Anwohnern. Er versucht, die Dinge aus Sicht der Urlauber zu erklären: "Seien wir realistisch: Wir haben ein Hotel voller junger Leute, die kommen, um eine gute Zeit zu haben und um ihren Urlaub mit Party, Spaß und Alkohol zu genießen." Da könne man nicht erwarten, dass die Touristen nicht tränken. Das von der Balearen-Regierung erlassene Tourismusgesetz wende man an, so der Hotel-Direktor: Gäste würden darüber informiert, dass sie des Hotels verwiesen werden, wenn sie Balkonsprünge machen oder sich unhöflich verhalten.
Das sei in der Vergangenheit auch schon passiert, berichtet Juan Manuel Ordinas. Manchmal seien dem Hotelpersonal aber die Hände gebunden: "Das Problem ist, dass wir von diesen Verhaltensweisen oft zu spät erfahren und nichts dagegen tun können", meint der Direktor. Dass Touristen von Balkon zu Balkon klettern oder gar vom Balkon in den Pool springen, wird "Balconing" genannt. Seit Jahren sorgt diese Freizeitbeschäftigung von Exzesstouristen für große Probleme, vor allem in den Partyhochburgen Magaluf im Gemeindegebiet von Calvià im Südwesten von Mallorca und an der Playa de Palma. Vor allem in Magaluf gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Todesopfer.
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